München zementiert Top-Position in Börsenliga der Städte

Deutschlands wertvollste Stadt ist nach wie vor München, in diesem Jahr gefolgt von Walldorf, Leverkusen, Düsseldorf und Wolfsburg. Das ergibt die Börsenliga der globalen Strategieberatung Simon, Kucher und Partners, die seit 2005 jährlich zusammengestellt wird. Hierbei werden die Börsenwerte der im DAX30, MDax und TecDax notierten Unternehmen an einem Stichtag erhoben und den Städten der jeweiligen Firmensitze zugeordnet.

Seit dem Jahr 2005 ist München der Börsengigant auf Platz 1. Die Werte der dortigen elf Unternehmen sind in der Summe dreimal so hoch wie die der vier nachfolgenden Städte. Die Plätze zwei bis sieben liegen in den Werten recht dicht beieinander. „München ist für große Unternehmen sehr attraktiv, hier macht sich nicht zuletzt die konsequente Industriepolitik der letzten Jahrzehnte bemerkbar. Dort gibt es auch genügend hoch qualifizierte Mitarbeiter, da die Region nicht nur bei Unternehmen, sondern auch bei den Menschen sehr beliebt ist“, erklärt Dr. Georg Tacke, CEO von Simon-Kucher. Unter anderem tragen Schwergewichte wie Allianz, BMW und Siemens zum Ligaerfolg Münchens bei.

Verlierer in diesem Jahr ist Bonn

Das zweitplatzierte Walldorf ist quasi schon ein Synonym für SAP und seit 2011 unter den ersten drei Städten. Ähnlich verhält es sich bei Wolfsburg mit VW. Leverkusen – im letzten Jahr noch auf Rang 8 – überrascht in diesem Jahr mit Rang 3, dank des guten Ergebnisses des Bayer-Konzerns. Düsseldorf hat ebenfalls einen Stammplatz unter den Top-Positionen der Börsenliga: Im letzten Jahr noch auf Rang 2, heute auf Rang 4. Der Verlierer in diesem Jahr ist Bonn: Die ehemalige Bundeshauptstadt fliegt zum ersten Mal in der Geschichte der Börsenliga aus den Top 5 und ist auf Rang 7 zu finden. Den Worten Tackes zufolge liegt das aber nicht etwa an absolut schlechten Ergebnissen von Telekom und Post. Andere hätten sich in diesem Jahr einfach besser entwickelt und seien dadurch im Ranking hochgerutscht.

Wirtschaftskraft auch auf dem Land

Große Städte belegen in der Börsenliga nicht immer automatisch einen Spitzenplatz. Das wird am Beispiel Köln und Berlin deutlich. Deren Position ist auch in diesem Jahr mit Rang 19 für die Domstadt und Rang 24 für die Hauptstadt äußerst schwach. „Größe allein reicht nicht aus, um bedeutende Börsenunternehmen anzuziehen“, sagt Tacke. „Hierfür muss man schon etwas tun. Und diesbezüglich haben Köln und Berlin während der letzten Jahrzehnte offensichtlich zu wenig unternommen.“

Die starke Dezentralisierung der Wirtschaftskraft ist ein typisch deutsches Phänomen. Während sich beispielsweise in Frankreich oder England die Unternehmen in einem einzigen Ballungsraum konzentrieren, ziehen Großunternehmen in Deutschland sogar aufs Land. Bad Homburg (Rang 11) mit Fresenius, Unterföhring (Rang 15) mit Firmen aus der Medienbranche oder Herzogenaurach (Rang 14) mit Puma und Adidas bestätigen: Es kommt nicht immer auf die Größe der Stadt an.

Börsenliga deutscher Städte 2013

Rang Stadt Unternehmen Börsenwert in Mrd. €
1 München 11 252,78
2 Walldorf 1 77,16
3 Leverkusen 2 73,32
4 Düsseldorf 6 72,04
5 Wolfsburg 1 71,81
6 Ludwigshafen 1 68,02
7 Bonn 2 64,34
8 Frankfurt 6 59,57
9 Stuttgart 2 49,52
10 Hannover 4 35,56
11 Bad Homburg 2 35,16
12 Essen 4 31,03
13 Hamburg 9 28,45
14 Herzogenaurach 2 21,03
15 Unterföhring 3 14,24
16 Mannheim 3 13,77
17 Heidelberg 1 10,61
18 Darmstadt 2 10,08
19 Köln 2 7,63
20 Neubiberg 1 7,30