Mobiles TV – Medium mit Zukunft?

Auf einer Konferenz der Beratung Items äußerten Handyhersteller, Netzbetreiber und Fernsehanstalten gleichermaßen, dass sie das Potenzial für mobiles Fernsehen hoch einschätzten. Die Experten verwiesen auf Tests, die die Nachfrage für das "Fernsehen überall" belegen.

Die Verbraucher seien auch bereit, dafür in die Tasche zu greifen, noch gelte es jedoch, altbekannte Hürden zu überwinden. „Zu viele Standards“, Serge Foucher, Vize-Präsident von Sony Europe, nennt den Streit um die Technologiestandards an erster Stelle. Die Industrie sei in dieser Angelegenheit gespalten. Während die einen die EU aufriefen, ein Machtwort zu sprechen, forderten andere, dass der Markt über Mobile TV via DVB-H oder DMB entscheiden soll.

Auch über die Interoperabilität unter den Mobile-TV-fähigen Modellen diskutierten die Teilnehmer. Als richtungsweisend gelte die Ankündigung der Hersteller Nokia und Samsung, basierend auf dem Standard OMA BCAST für Interoperabilität bei der DVB-H-Technologie zu sorgen. Weitere technische Hürden stellten die Haltbarkeit der Handy-Akkus sowie die Bildschirmgröße dar, erklärt Foucher. Beim Empfang in Gebäuden müsse die Industrie ebenfalls noch einiges an Arbeit leisten. Auch die Frage der Kosten sei entscheidend für den Erfolg für Mobile TV. „Das größte Interesse an Mobile TV zeigen die jungen Menschen. Wir brauchen Preismodelle, die an diese Altersklasse angepasst sind“, fordert Foucher.

Für die Medienunternehmen sei Mobile TV eine ungeheure Chance, betont Stella Creasey, Direktorin der Abteilung für Fernsehforschung der BBC, die in Sachen Innovation unter den TV-Sendern eine Vorreiterrolle spielt. „Mobile TV ist der nächste logische Schritt in der Informationsgesellschaft. Sinkende Zuschaueranteile im klassischen Fernsehen können von neuen Plattformen wettgemacht werden“, betont Creasey. Das betreffe insbesondere die jungen Zuschauer. Im neuen Zeitalter des Rundfunks müssten die Zuschauer als Partner und Teilnehmende behandelt werden, fasst Creasey die Strategie der BBC zusammen. User generated content, on demand und Personalisierung lauteten die Zauberwörter. pte

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