Mittlerweile kaufen 78 Prozent der Onliner Europas via Internet

Eine vom Branchenverband der pan-europäischen Online-Vermarkter in Auftrag gegebene Studie zeigt: Deutsche Online-Shopper kaufen im europäischen Vergleich besonders preisbewusst ein. Im europäischen Durchschnitt nutzten 78 Prozent der User das Internet zum Einkaufen.

Für die Studie „Mediascope Europe 2006“ befragte die European Interactive Advertising Association (EIAA) über 7 000 Internetnutzer in ganz Europa, davon mehr als 1 000 in Deutschland. Wie die Ergebnisse zeigen, kauften 83 Prozent der deutschen User im relevanten Zeitraum eines halben Jahres online ein. Im europäischen Durchschnitt nutzten 78 Prozent der User das Internet zum Einkaufen.

Um beim Online-Shopping einen möglichst guten Preis zu erzielen, steigerten nahezu zwei Drittel der deutschen User (62 Prozent) auf Auktions-Plattformen mit – so viele wie nirgendwo sonst in Europa. Vor dem Online-Einkauf verschaffte sich zudem jeder zweite von ihnen (50 Prozent) mit Hilfe von Preisvergleichen einen ersten Überblick über die im Internet angebotenen Artikel. Vor allem Elektronik-Geräte, Urlaubsangebote und Bücher waren bei deutschen Online-Shoppern sehr beliebt.

Darüber hinaus spielt das Internet auch für offline getätigte Einkäufe als Informationsquelle eine zunehmend wichtige Rolle. So recherchierten mehr als die Hälfte der deutschen User, die sich Elektronik-Artikel offline kauften, zuvor im Internet nach diesen Produkten.

Die deutschen User erwarben der Studie zufolge im relevanten Zeitraum von sechs Monaten zehn Artikel im Internet. Damit befindet sich Deutschland bei der Anzahl der gekauften Artikel im europäischen Spitzentrio. Einzig die User in Großbritannien (18) und Dänemark (11) kauften in diesem Zeitraum mehr Artikel im Internet ein. Bei seinen Einkäufen zeigte sich der durchschnittliche deutsche User preisbewusst und gab insgesamt 521 Euro aus. Der durchschnittliche europäische User kaufte in den relevanten sechs Monaten für 750 Euro ein. Vor allem in Norwegen (1 406 Euro) und Großbritannien (1 201 Euro) gaben die Internetnutzer für ihre Online-Einkäufe deutlich mehr Geld aus.

Bei den deutschen Internetnutzern waren vor allem Elektronik-Artikel sehr beliebt: 70 Prozent der Befragten recherchierten hierzu online. Und knapp jeder Zweite (48 Prozent) kaufte Elektronik-Geräte oder das passende Zubehör über das Internet. Auf dem zweiten Platz folgen Bücher, über die sich nahezu zwei Drittel (65 Prozent) online informierten. Über die Hälfte der deutschen Internetnutzer (51 Prozent) bestellten ihre Bücher im Internet. Ebenfalls besonders gefragt waren Urlaubsangebote: 65 Prozent der User recherchierten online rund ums Thema „Pauschalreisen“.

Ein Drittel der befragten buchte die Urlaubsangebote im Internet (30 Prozent). Auf den weiteren Plätzen der Top 10 der beliebtesten Online-Angebote folgen Reisetickets, Konzert- und Festivalkarten, Kleidung, CDs, Autos, Theater- und Kinokarten sowie Musik-Downloads. Trotz ihres Preisbewusstseins kauften die deutschen Internetnutzer demnach vermehrt auch hochpreisige Artikel wie Elektronik-Geräte, Urlaubsangebote oder Autos online.

Auch für offline getätigte Einkäufe spielt das Internet laut EIAA Mediascope Europe eine bedeutende Rolle. Denn immer mehr User informieren sich zunächst im Internet über einen Artikel, auch wenn sie ihn anschließend offline kaufen. So recherchierte mehr als jeder zweite deutsche User (51 Prozent) vor dem Offline-Einkauf im Internet nach Informationen über Elektronik-Artikel. Jeweils mehr als ein Drittel informierten sich zudem über Bücher (39 Prozent), Reisetickets (36 Prozent) und Urlaubsangebote (35 Prozent) online, bevor sie den Kauf offline durchführten.

Für die Studie befragten die Marktforschungsinstituten SPA und Synovate jeweils 1 000 Personen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Skandinavien sowie jeweils 500 Personen in Belgien und den Niederlanden.

www.eiaa.net