Mit Micro-Blogging erreichen Nutzer ihr Publikum schnell und einfach

Micro-Bloggingdienste sollen neuen Schwung in die Social-Networking-Welt bringen und das Instant Messaging weiterentwickeln. Das Prinzip beruht auf Knappheit und Simplizität.

Dabei übernimmt der hierzulande bislang eher wenig bekannte Online-Dienst Twitter eine Vorreiterrolle. Registrierte Nutzer bauen miteinander als so genannte „Follower“ ein Netzwerk auf und veröffentlichen Kurz-Einträge mit maximal 140 Zeichen. Durch die begrenzten Optionen sowohl in der Profilgestaltung als auch in der Nutzung selbst reduziert Twitter den Aufwand für die eigenen Web-2.0-Aktivitäten auf das Minimum, und das spart Zeit.

Noch befindet sich der Micro-Bloggingdienst in den Kinderschuhen: Derzeit kommt es bei der Veröffentlichung der Postings regelmäßig zu Verzögerungen – vor allem in den Morgenstunden nach amerikanischer Zeitrechnung. Und auch die Gefahr, von unliebsamen „Stalkern“ verfolgt oder mit Spam-Freunden bedacht zu werden, sorgt mitunter für Kritik. Darüber hinaus wird Twitter von Google, Technorati und anderen Internetfirmen regelmäßig auf auswertbare Nutzerdaten durchsucht. Doch die Fangemeinde des Microblogs schätzt vor allem seine Schlichtheit und die Integrierbarkeit in andere Seiten und Online-Plattformen.

„Die nächste Generation hat diese Art der Kommunikation schon verinnerlicht. Das Phänomen ist ziemlich länderübergreifend, vor allem in Japan, Korea, aber auch den USA und Großbritannien“, erklärt Web-2.0-Experte Alexander Szlezak, Geschäftsführer von Gentics Software. Verschiedene Applikationen wie Twitbin oder Twhirl ermöglichen eine unkomplizierte Nutzung des Dienstes direkt über den Browser oder Desktop. Nachrichten können außerdem als SMS verschickt und als RSS-Feed abonniert werden. „Ich glaube, dass es langfristig darauf hinausläuft, dass jeder Anwender eine Art persönliche Seite hat. Auf dieser Seite fließt alles zusammen, was eine Person im Web abonniert hat,“ sieht Szlezak in die Zukunft.

Jemandem bei Twitter zu folgen bedarf im Gegensatz zu den üblichen „Freundesanfragen“ in Social Networks keiner Zustimmung des anderen – ausgenommen der Nutzer setzt sein Profil auf „privat“. Wer öffentlich bloggt, kann über Twitter schnell und einfach ein breites Publikum erreichen. -pte; Foto: www.twitter.com

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