Mit dem Firmenhandy gehen auch sensible Daten verloren

Ihr Mobiltelefon schon einmal verloren zu haben, sagen 15 Prozent der Handynutzer in Deutschland. Besonders hoch ist die Zahl unter jenen für eine Studie Befragten, die ihr Gerät auch für berufliche Zwecke nutzen: Hier ist es mehr als jeder Fünfte (22 Prozent), der sein Mobiltelefon mit zum Teil sensiblen Firmendaten schon einmal verloren hat. Hochgerechnet sind dies rund 4,4 Millionen Menschen.
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Am häufigsten verlieren die Handybesitzer ihr Gerät an öffentlichen Orten (35 Prozent) oder in öffentlichen Verkehrsmitteln (23 Prozent). Damit haben in den letzten Jahren mehr als zwei Millionen Menschen ihr beruflich genutztes Mobiltelefon im Bus oder Taxi liegen lassen – und das allein in Deutschland. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougov, für die rund 1.000 Mobiltelefonnutzer ab 18 Jahren befragt wurden.

Obwohl die Themen Datenschutz und Datenskandale immer häufiger Bestandteil der Medienberichterstattung sind, gehen doch viele Handynutzer leichtsinnig mit ihren Geräten um. Und das, obwohl laut einer weiteren Yougov-Studie die breite Mehrheit der Smartphone-Nutzer (74 Prozent) angibt, dass ihnen Sicherheit ein sehr wichtiges Thema sei.

Virusanfälligkeit von Smartphones: Über die Hälfte hat keinen Schutz

Doch nicht nur das Verlieren des eigenen Mobiltelefons birgt eine Gefahr für Datenmissbrauch; auch Hackerangriffe können möglich sein. Aber auch in diese Richtung unternehmen die Nutzer laut Yougov-Studie bisher keine besonderen Anstrengungen. Über die Hälfte der Befragten hat keine Antiviren-Software auf dem eigenen Smartphone installiert, obwohl das Bewusstsein eines möglichen Cyberangriffs auf Smartphones bei der breiten Mehrheit (89 Prozent) durchaus vorhanden und im Vergleich zu 2012 sogar um sieben Prozentpunkte angestiegen ist.

Wie wichtig ausreichende Sicherheitsvorkehrungen bei Smartphones sind, zeigen die Studienergebnisse ebenfalls: Deutschlandweit sind immerhin bereits rund 1,2 Millionen Smartphone-Nutzer (3 Prozent) Opfer eines Virus geworden und haben dies auch mitbekommen. Die Dunkelziffer liegt vermutlich um ein Vielfaches höher. „Gerade in Zeiten einer permanenten Nutzung des mobilen Internets sollte sich jeder aktiv mit dem Thema Virenschutz auseinandersetzen. Denn der Schaden ist unter Umständen immens, die Brisanz wird in den kommenden Jahren weiter dramatisch zunehmen“, sagt Jens Raabe, Director Telecoms, Technology & Energy bei Yougov. (asc)