Mehr Lese-Kids als im Vorjahr

Die gedruckten Medien bleiben im digitalen Zeitalter weiter attraktiv. Die KidsVerbraucherAnalyse 2007 beleuchtet 40 mindestens monatlich erscheinende Kinder-Kaufmagazine mit durchschnittlich 30 000 verkauften Exemplaren.

Für die Studie befragte der Egmont Ehapa Verlag im Zeitraum Mitte Februar bis Anfang April 1 588 Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren zu ihrem Medien- und Konsumverhalten. Insgesamt erzielen alle Zeitschriften zusammen die beachtliche Nettoreichweite von 68 Prozent in der befragten Altersgruppe – das sind regelmäßig 3,9 Millionen junge Leser. Zum Vorjahr nimmt damit die Leserschaft um über 150 000 Kinder (plus 3,6 Prozentpunkte) zu. Die gedruckten Medien bleiben im digitalen Zeitalter von PC und Internet weiter attraktiv.

Das „Micky Maus-Magazin“ konnte seine Spitzenposition mit einer Reichweite von 11,8 Prozent verteidigen, gefolgt von „Disney Lustiges Taschenbuch“ (5,9 Prozent), das weitere Abenteuer beliebter Stars aus Entenhausen bietet. Nur knapp dahinter folgt mit „Wendy“ ein Klassiker aus dem Bereich der bei den Mädchen so beliebten Pferde-Titel. Auf den Plätzen folgen das Wissensmagazin „Geolino“ (5,5 Prozent) und für Puppenträume in Rosa die „Barbie“ (5,4 Prozent).

Mädchen zeigen sich auch in diesem Jahr etwas lesefreudiger als die Jungen. So kommen die abgefragten Titel bei ihnen auf 70,1 Prozent Reichweite, während es bei den Jungen 65,3 Prozent sind. Dabei greifen die Leserinnen bevorzugt zum Pferdemagazin „Wendy“ (11,1 Prozent), gefolgt von „Barbie“ (10,7 Prozent) und dem ebenfalls bei Mädchen sehr beliebten „Micky Maus-Magazin“ (8,1 Prozent). Mit „Girlfriends“ (7,9 Prozent) und „Pferde-Freunde fürs Leben“ (7,0 Prozent) belegen wieder Titel, mit überwiegend weiblicher Leserschaft die Ränge.

Bei den Jungen werden die vorderen Ränge von Micky und Donald eingenommen: „Micky Maus-Magazin“ (15,3 Prozent), „Disney Lustiges Taschenbuch“ (8,3 Prozent) und „Donald Duck Sonderheft“ (7,6 Prozent) bieten Spaß und Abenteuer aus Entenhausen. Mit „Just Kick it!“ (6,8 Prozent) folgt ein Fußball-Magazin und mit „Bob der Baumeister“ (5,8 Prozent) etwas für jüngere Leser.

Zu den Top 10 nach Reichweiten (in Prozent/in Tausend) gehören 1. das Micky Maus-Magazin (11,8/ 677), 2. Disney Lustiges Taschenbuch (5,9/340), 3. Wendy (5,8/333), 4. Geolino (5,5/316), 5. Barbie (5,4/310), 6. Donald Duck Sonderheft (5,2/301), 7. Tiere – Freunde fürs Leben (4,3/249), 8. Girlfriends (4,2/239), 9. Pferde – Freunde fürs Leben (4,0/231) und 10. Spongebob Schwammkopf (3,9/223).

Dass die Kinder nicht nur vor den Bildschirmen hocken, zeigt der Blick auf die Freizeitaktivitäten. 60 Prozent – und damit vier
Prozent mehr als vor zwei Jahren – geben an, dass sie häufig radeln. Fußball wird von den Jungen nicht nur geschaut, sondern von vielen auch selbst gespielt: 1,81 Millionen (61 Prozent) bolzen auf der Straße oder im Verein, vor zwei Jahren waren es 1,72 Millionen. Auch Sportarten wie Schwimmen oder Skate-/Snowboarding werden häufiger betrieben als noch vor zwei Jahren.

Wie die Studie zeigt, haben die 6- bis 9-Jährigen noch überwiegend traditionelles Spielzeug: Puzzle-Spiele (75 Prozent), Plüsch-und Stofftiere (69 Prozent), Spielekästen (57 Prozent) und Puppen (46 Prozent). Aber auch Handspielgeräte wie der Game-Boy (38 Prozent) sowie PC-Games (23 Prozent) und Konsolen-Games (24 Prozent) werden immer beliebter. Bei den 10- bis 13-Jährigen wird der Bildschirm häufiger zum Spielfeld. Klare Steigerungen beobachten die Forscher vor allem bei PC-Games (51 Prozent – 2005: 39 Prozent), Handspielgeräten (49 Prozent – 2005: 45 Prozent) und Konsolenspielen (42 Prozent – 2005: 31 Prozent).

Die Dynamik bei Kinderspielwaren kommt derzeit vor allem aus dem Bereich der „Electronic Games“, wobei die klassischen Spielwaren deshalb noch lange nicht ausgedient haben, sondern insbesondere bei jüngeren Kindern sehr gut ankommen.Total digital geht es inzwischen besonders bei den älteren Kindern zu. Der Zugang zum Computer und zum Internet sowie die Ausstattung mit Audio- und Videotechnik nehmen weiter zu.

Inzwischen können und dürfen 3,7 Millionen Kinder zu Hause einen Computer nutzen. Dies sind rund 300 000 junge Anwender mehr als noch vor zwei Jahren. Während das Geschlecht bei der Nutzung keine Rolle spielt, ist das Alter weiter von großer Bedeutung. Über 80 Prozent (2005: 74 Prozent) der 10- bis 13-Jährigen sitzen zu Hause vor einem Rechner, bei den 6- bis 9-Jährigen sind es dagegen knapp die Hälfte (46 Prozent – 2005: 38 Prozent), die vor dem Bildschirm anzutreffen sind.

Spielen am Computer bleibt die Hauptbeschäftigung der User (93 Prozent), aber immer mehr von ihnen nutzen den PC auch als Plattform, um ins Internet zu gelangen (64 Prozent). Über die Hälfte verfassen zudem an ihm Texte (56 Prozent) oder arbeiten mit Lexika-/Sprach-Software (52 Prozent) sowie Lernprogrammen (50 Prozent). Inzwischen sind 3,3 Millionen und somit erstmals mehr als die Hälfte der Kinder (57 Prozent – 2005: 42 Prozent) mindestens ab und zu Online. Wieder spielt das Alter die entscheidende Rolle. Während schon 80 Prozent der 10- bis 13-Jährigen mindestens ab und zu im Netz unterwegs sind (2005: 63 Prozent), ist es bei den 6- bis 9-Jährigen jeder Dritte. Dies bedeutet bei den jüngsten Usern fast eine Verdoppelung innerhalb der letzten beiden Jahre (2005: 18 Prozent).

Verwendet wird das Internet als Informationsquelle für Schule (77 Prozent) und Freizeit (58 Prozent). Gerne tauschen sich die Kids auch per Mail aus (57 Prozent) oder treffen sich verstärkt zum gemeinsamen Chat im virtuellen Raum (50 Prozent). Beliebt bleiben zudem Online-Games (55 Prozent). Die Verbreitung von Mobiltelefonen geht zwar weiter, aber hauptsächlich bei den älteren Kids. 2,1 Millionen Kinder (37 Prozent) nennen inzwischen ein Handy ihr eigen. Dabei sind überwiegend die 10- bis 13-Jährigen Besitzer eines der begehrten Geräte (62 Prozent). In den letzten Jahren konnte besonders diese Altersgruppe stark zulegen (2005: 48 Prozent).

Dagegen können sich die 6- bis 9-Jährigen trotz massiver Wünsche (48 Prozent von ihnen wünschen sich ein Handy) bei den Eltern (ausnahmsweise) nur wenig durchsetzen. Gerade 11 Prozent besitzen ein Handy. Im Vorjahr waren es mit 10 Prozent etwas weniger und im Jahr davor nur 6 Prozent. Und was sagt die Studie zum Thema Kids und Finanzen? Monatlich gibt es durchschnittlich 22,11 Euro Taschengeld (Vorjahr 20,47 Euro) und zum Geburtstag und an Weihnachten zusammen 152 Euro Bares (Vorjahr 145 Euro). Das Sparvermögen der Kids beläuft sich auf 692 Euro pro Kind und damit beeindruckende 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr (615 Euro). (-mu)

Interessierte können den Berichtsband zur KidsVA 2007 gegen eine Schutzgebühr von 39 Euro beim Egmont Ehapa Verlag beziehen.

www.ehapa-media.de