Maxdome-Studie: Wie nutzen Kinder Streaming-Plattformen?

Eltern greifen regelmäßig mit ihren Kindern auf Video-on-Demand-Dienste zurück. Das ergibt eine Studie der Online-Videothek Maxdome, die das Streamingverhalten von Familien analysiert hat. Demnach gebe fast die Hälfte der Eltern an, das Online-Streaming entwicklungsfördernd für ihre Sprösslinge sei – ein "Babysitter-Ersatz" seien die Dienste aber nicht.
Kinder und das Internet

Aufgrund der Vielfalt und Flexibilität würden Eltern im Familienalltag bewusst auf Video-on-Demand-Angebote zurückgreifen. Worauf es ihnen dabei aber besonders ankommt, habe Maxdome in einer Onlinebefragung von Eltern mit Kindern zwischen vier bis zwölf Jahren erhoben. Die 303 Teilnehmer der Quotenstichprobe setze sich aus Elternteilen zusammen, deren Kinder regelmäßig Video-on-Demand nutzen.

Frühzeitige Umgang mit Medien

Demnach sei die zeitliche Flexibilität im Familienalltag für 83 Prozent der Eltern der wichtigste Gewinn durch Video-on-Demand-Angebote. Ebenso bedeutsam empfänden sie die inhaltliche Vielfalt der Online-Videotheken mit Filmen oder Serien für jedes Familienmitglied (83 Prozent), aus denen Familien bevorzugt gemeinsam auswählen (82 Prozent) würden. Darüber hinaus gebe fast die Hälfte der Eltern (45 Prozent) die Entwicklungsförderung ihres Kindes als Vorteil der Nutzung von Video-Streaming-Angeboten an.

Dabei spiele auch der frühzeitige Umgang mit Medien, die uns alltäglich umgeben, eine entscheidende Rolle – davon sind laut der Studie vier von fünf der befragten Erziehungsberechtigten überzeugt. So kontrolliere die große Mehrheit der Eltern die von ihrem Nachwuchs abgerufenen Inhalte (85 Prozent) und sucht das gemeinsame Gespräch über das Dargestellte (75 Prozent). Dabei würden aber mehr als die Hälfte der Befragten Filme und Serien als „Babysitter-Ersatz“ ablehnen.

88 Prozent der Eltern achten darauf, dass Bildschirm nicht täglich läuft

„Um Kinder nicht zu überfordern, sollten bis 5-Jährige nicht mehr als 30 Minuten am Tag fernsehen, Kinder zwischen 6 und 9 Jahren nicht mehr als 45 Minuten und Kinder ab 10 Jahren nicht mehr als 60 Minuten“, erklärt Susanne Ahrens, Jugendschutzbeauftragte für die Digital-Angebote der ProSiebenSat.1 Group. Die Studienergebnisse würden aber zeigen, dass viele Familien dies nahezu intuitiv berücksichtigen: Ohnehin würden 88 Prozent der befragten Eltern darauf achten, dass der Bildschirm nicht täglich läuft. 60 Prozent würden sich sogar ein eigenes Bild von den Inhalten machen und damit einer zentralen Empfehlung von Ahrens entsprechen. „Schließlich sind die Altersfreigaben keine Empfehlungen, sondern sie sagen immer nur aus, dass bei einem Film oder einer Serienepisode keine Entwicklungsbeeinträchtigung für die angegebene Altersgruppe zu befürchten ist.“ Aufgrund individuell unterschiedlicher Verarbeitungskompetenzen der Kinder könnten sie jedoch immer nur als Richtwerte für die Eltern dienen.