Marktanteil von TV-Werbung steigt weltweit

In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden weltweit rund 118 Milliarden Dollar für Werbung ausgegeben. Diesen Wert ermittelte das Marktforschungsunternehmen Nielsen auf Basis der offiziellen Anzeigenpreislisten. Der neueste „Global AdView Pulse“-Bericht belegt damit auch, dass die Werbeausgaben international um 8,8 Prozent gestiegen sind. Die Werbungtreibenden erhöhten ihre Ausgaben vor allem im Medium Fernsehen: Laut Nielsen ist die TV-Werbung im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 Prozent gewachsen und konnte den Marktanteil unter den anderen klassischen Medien (Radio, Zeitschriften und Zeitungen) von 63,5 Prozent auf 65,3 Prozent sowohl in den entwickelten Märkten als auch in vielen Schwellenländern steigern.

„Von zehn US-Dollar entfielen 6,50 US-Dollar auf die Fernsehwerbung. Das macht deutlich, dass das Medium TV immer noch das wichtigste und kosteneffektivste Werbemedium ist, wenn Unternehmen neue Konsumenten erreichen wollen, insbesondere in den boomenden Entwicklungsmärkten“, betont Randall Beard, Global Head of Advertiser Solutions bei Nielsen. Laut einem weiteren Nielsen-Bericht bevorzugten Frauen weltweit Produkt- und Serviceinformationen aus dem Fernsehen. Auch der im letzen Monat veröffentlichte Nielsen Cross-Plattform Report für das erste Quartal 2011 hat nach Informationen von Beard ermittelt, dass Amerikaner mehr als je zuvor fernsehen. Die Werbeinvestitionen im weltgrößten Markt USA stiegen dem „Global AdView Pulse“-Bericht zufolge im ersten Quartal 2011 um plus 5,9 Prozent auf knapp 27 Milliarden US-Dollar. Die Medien TV, Radio und Zeitschriften verzeichneten ein solides Wachstum, während die Werbeschaltungen in Zeitungen in den USA um mehr als zehn Prozent gesunken sei, was einen weiteren Rückschlag für die US-amerikanische Zeitungsbranche bedeute. Auch in Westeuropa hätten Zeitungen leichte Rückgänge ihrer Werbeumsätze um minus 1,6 Prozent im ersten Quartal 2011 verzeichnen müssen.

Die Entwicklungsregionen Asien-Pazifik (plus 12,4 Prozent) und Lateinamerika (plus elf Prozent) seien in den ersten drei Monaten 2011 die Wachstumstreiber im globalen Werbemarkt gewesen, gefolgt vom Mittleren Osten/Afrika mit einem Anstieg von 10,4 Prozent – trotz einer Reduzierung von minus 51,3 Prozent im ägyptischen Werbemarkt. Dieser Rückgang sei auf den temporären Werbestopp der meisten Unternehmen während des sozialen und politischen Umbruchs im Land zurückzuführen. Argentinien (plus 37 Prozent) und Südafrika (plus 34,8 Prozent) verzeichneten das höchste Wachstum gegenüber dem Vorjahr, während andere Entwicklungsmärkte wie China, Indien, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Saudi Arabien ein zweistelliges Wachstum im ersten Quartal 2011 registrierten. Westeuropa weise die niedrigste Wachstumsrate (plus 2,9 Prozent) von allen globalen Regionen auf: Aufgrund der unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen in der Region verzeichneten Griechenland, Irland, Italien und Spanien einen Rückgang ihrer Werbespendings – im Vergleich zum zweistelligen Wachstum in den stabileren europäischen Märkten Türkei (plus 12,9 Prozent), Frankreich (plus 11,6 Prozent) und Norwegen (plus 10,2 Prozent).

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