Drei von fünf Deutschen haben schon einmal eine Marke boykottiert

Auf Missstände bei Marken reagieren Verbraucher*innen oftmals mit Boykotten. Einer Analyse von Yougov zufolge haben drei von fünf Deutschen mindestens einmal daran teilgenommen. Die Gründe sind verschieden – einer kommt aber besonders häufig vor.
Boykott-Aufruf
Wegen Menschenrechtsverstößen in Katar kam es vielerorts zu Boykott-Aufrufen gegen die Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Land. (© Unsplash/Markus Spiske)

Machen sich Marken unbeliebt, kommt es oft zu Boykott-Aufrufen. Die Teilnahme daran scheint aber keine Nischenangelegenheit zu sein. Laut Yougov geben nämlich 62 Prozent der Deutschen an, schon mindestens einmal eine Marke boykottiert zu haben. Ein bekanntes Beispiel in jüngster Vergangenheit ist die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Wegen Menschenrechtsverstößen in dem Land hatten einige Fußballfans darauf verzichtet, sich die Spiele anzusehen.

Die Gründe für einen Boykott sind verschieden. Eine Sache scheint Verbraucher*innen aber besonders zu stören. So geben 48 Prozent der Boykotter*innen an, eine Marke wegen Schädigung von Tieren oder der Umwelt boykottiert zu haben. Einen Skandal oder negative Presse nennen 38 Prozent von ihnen als Grund. Die Unternehmenskultur der jeweiligen Marke war hingegen für 30 Prozent ausschlaggebend. Jeweils 29 Prozent der Boykotter*innen begründen ihren Boykott damit, dass Marken fehlerhafte Produkte herausgaben oder rassistische Werbung produzierten.

(js, Jahrgang 2001) ist seit Juli 2023 freier Autor der absatzwirtschaft. Er ist fasziniert von neuen Technologien und der Frage, warum Konsumenten das tun, was sie tun. Außerdem ist er ein wahrer Espresso-Enthusiast.