Mangelhafte Noten im Service

Die Serviceleistungen in Deutschland sind miserabel. 54 Prozent der Bundesbürger beobachten, dass die Dienstleistungen insgesamt schlechter geworden sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Bevölkerungsumfrage der Bad Homburger Unternehmensberatung Marketing Corporation.

64 Prozent der Bürger klagen sogar, dass sie in den vergangenen Wochen schlecht bedient oder unhöflich behandelt wurden, sei es im Restaurant, beim Einkaufen oder in der Autowerkstatt. In der Bewertungsskala nach Schulnoten wird der Umgang mit Kunden bei 3,5 eingestuft – im Vorjahr lag der Wert bei 3,3. Unterteilt nach Branchen schneiden die öffentlichen Verkehrsmittel (3,9), Telekommunikation (3,9), Post (3,7) und Banken (3,7) am schlechtesten ab. Kleine Geschäfte (1,9) und Apotheken (2,3) liegen deutlich über dem Durchschnitt.

Wirtschaftsexperten sehen den katastrophalen Zustand der Dienstleistungsbranche als eine wesentliche Ursache für die Arbeitsmarktprobleme in Deutschland. „Wir brauchen dringend einen Paradigmenwechsel in der Dienstleistungskultur“, fordert Michael Müller, Wirtschaftssenator des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). Deutschland beschäftige wesentlich mehr Arbeitnehmer im Herstellungs- und Agrarsektor – aber viel zu wenig Arbeitnehmer in Dienstleistungsberufen. „Wenn man einen Anstieg in der Beschäftigung im Dienstleistungssektor als natürlichen Weg eines fortgeschrittenen marktwirtschaftlichen Systems betrachtet, dann liegen wir etwas 25 Jahre hinter den USA zurück“, erklärt Müller. pte

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