„Die Verlangsamung des Wachstums in diesem Jahr ist auf fehlende Großereignisse zurückzuführen, die zusätzliche Werbeausgaben eingebracht hätten“, so Magna Director of Global Forecasting Vincent Letang, laut Wall Street Journal. Denn 2015 finden keine Olympischen Winterspiele, kein FIFA WM-Turnier und keine US-Wahlen statt. Ohne die Effekte, die derartige Großereignisse auslösen, wäre das Wachstum ungefähr vergleichbar mit 2014 gewesen, schätzt die Agentur. Die Prognosen basieren jeweils auf agenturinternen Erhebungen in 73 Märkten.
Westeuropa stabil
Am schlimmsten trifft es Russland: Dort sollen die Spendings aufgrund der immer noch andauernden wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Konflikts um 11 Prozent einbrechen. Allgemein nehmen die Spendings in Osteuropa allerdings um 5,9 Prozent zu.
Auch Brasilien (jetzt 4,4 Prozent, Dezember 5,9 Prozent) und USA mit 166 Milliarden US-Dollar liegen deutlich unter Plan (1,6 statt 2,7 Prozent). Deutschland nimmt mit einem unterdurchschnittlichen Wachstum von 2 Prozent und 25,6 Milliarden Dollar Werbegeldern Platz 5 der weltweiten Top-Spender ein, tauscht allerdings gegenüber 2014 den Platz mit Großbritannien. Stabil bleibt die Prognose für Westeuropa insgesamt, heißt es weiter im Bericht von Magna Global 2015.
Digitaler Markt legt zu
Bemerkenswert ist, dass die Werbeeinnahmen bei traditionellen Medien – TV , Zeitungen, Zeitschriften – voraussichtlich um 0,8 Prozent fallen. Der erste Rückgang seit der Rezession von 2008 und 2009 . „2015 ist ein Wendepunkt“, sagte Magna Global Mr. Letang. „Traditionelle Medienunternehmen, einschließlich Fernsehen, sind unter Druck weil sie die Auswirkungen der digitalen Medien spüren. “ Die digitalen Medien sollen auch 2015 erneut stark um 16 Prozent zulegen und erreichen weltweite Werbeerlöse in Höhe von 149 Milliarden Dollar. Mit dem Umsatzsprung werden die digitalen Medien allein 31 Prozent an den weltweiten Werbeumsätzen erwirtschaften. 2018, so die Langzeitschätzung der Forscher, wird Digital mit einem Marktanteil von 38 Prozent TV mit dann 37,7 Prozent als wichtigstes Werbemedium überholt haben.