Lokführerfilme, Apple als Whistleblower und Ikea verärgert die Kunden

Am Mittwoch mussten Berufspendler und Reisende ziemlich viel Geduld mitbringen, denn bei der Bahn wurde mal wieder gestreikt. Nicht viel besser erging es Germanwings-Kunden am Donnerstag. Apple kommt auch in dieser Woche nicht ohne eine wunderliche Meldung aus. Bei Ikea verärgert man mit einem Rückzieher manch einen Kunden, der das alte Billy-Regal jetzt doch nicht umtauschen kann.

Von Johannes Steger

Der Aufreger der Woche: Streik auf der Schiene und in der Luft

Wer diese Woche zügig von A nach B kommen wollte, der hatte es mitunter schwer. Denn nicht nur die Lokführergewerkschaft GDL rief diese Woche ihre Mitglieder zur Arbeitsniederlegung auf, sondern auch viele Piloten bei Germanwings betraten am Donnerstag nicht ihren Arbeitsplatz. Der Grund: die Gewerkschaften fechten derzeit einen Tarifkonflikt mit den Konzernen aus. Und da bleibt dann vor allem der Kunde auf der Strecke. Wer kein Verständnis für die streikenden Arbeitnehmer aufbringen konnte, ließ seinen Ärger auch gerne mal auf den Sozialen Netzwerken aus. Manch einer nahm das Ganze allerdings mit Humor und beteiligte sich an der Twitter-Aktion #lokführerfilme. Eine beliebte Methode im Kurznachrichtendienst: Floskeln oder berühmte Filmtitel auf die jeweils aktuelle Situation anzupassen. Wer also genervt an einem Bahnhof oder am Check-In stand, der hatte zumindest zeitweise etwas zu lachen. An diesem Wochenende brauchen Reisende dann aber viel Humor, denn die GDL rief ihre Mitglieder zu einem Ausstand aus, der von Samstagmorgen (02.00 Uhr) bis Montagmorgen (04.00 Uhr) dauern soll.

Der Rückzieher der Woche: Ikea will doch nicht mehr

Es war eigentlich zu schön um wahr zu sein: Ein Ikea-Produkt kaufen und lebenslanges Umtauschrecht genießen. Dieses Geschenk machte der Konzern seinen Kunden zum 40. Jahr seines Bestehens. Wer jetzt aber hoffte, er könne sein abgewetztes Ikea-Regal zurück zum blau-gelben Möbelriesen bringen, der hat die Rechnung ohne den Deutschlandchef des Hauses gemacht. Denn der rudert zurück: Die Möglichkeit zum Umtausch bestünde zwar weiter, aber alte und beschädigte Möbel seien davon natürlich ausgeschlossen. Dieser Rückzieher verärgert viele Kunden. Bei Facebook muss sich Ikea jetzt einige Kritik anhören, wie „Handelsblatt Online“ berichtet. Wundern sollte das eigentlich nicht, schließlich lernt man eigentlich schon als Kind: Geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen.


Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:

>>> Wa(h)re Märchenerzähler

>>> Junge Erwachsene wollen sichere Jobs statt Selbstständigkeit

>>> Sex zum Einschlafen, Stories zum Aufwachen, und was wir daraus lernen können


Der Patzer der Woche: Apple macht auf Snowden

Wer dachte, es braucht immer einen Whistleblower wie Edward Snowden oder Julian Assange, um strenggeheime Interna an die Öffentlichkeit zu bringen, der wurde diese Woche eines Besseren belehrt. Denn es war kein investigativer Tech-Blogger der die neuen iPads der Öffentlichkeit vor der offiziellen Keynote vorstellte, sondern der Konzern selbst. In einem Online-Handbuch fand sich ein falscher Screenshot. Nach Bendgate, Hairgate, U2-Ärger, auch diese Woche mal wieder was Neues von der wertvollsten Marke der Welt, die derzeit vor allem durch größere und kleinere Fehltritte von sich reden macht. Die ganze Geschichte lesen Sie auf „Meedia“.

Die Ehrung der Woche: Ein Denkmal für ein Lexikon

Wenn Sie noch niemals etwas von Słubice gehört haben, dann könnte sich das schon bald ändern. Denn in der Stadt im Westen Polens soll ein Denkmal errichtet werden für etwas, das wiederum jedem Menschen in der ans Netz angeschlossenen Welt ein Begriff sein wird. Denn im Städtchen Słubice soll bald das angeblich erste Denkmal für Wikipedia aufgestellt werden, vermeldet „Handelsblatt Online“. Dass die Initiative vom Direktor der dortigen Universität ausgeht, dürfte manch einen Studenten verwundern, denn für die meisten Professoren ist das Online-Lexikon keine ernstzunehmende Quelle. Vielleicht kann das Denkmal daran ja etwas ändern.