Konsumlaune der Deutschen bleibt stabil

Verbraucher in Deutschland schätzen die konjunkturellen Aussichten wieder etwas besser ein als in den vergangenen Monaten, sind allerdings weniger optimistisch, was ihre Einkommenssituation betrifft. Dennoch wollen sie ihre Ausgaben für den Konsum eher erhöhen als verringern, stellt die Gesellschaft für Konsumforschung in ihrer aktuellen Konsumklimastudie fest, die auf 2 000 Verbraucherinterviews basiert. Die Bundesbürger sähen die deutsche Wirtschaft im Aufschwung – trotz rezessiver Tendenzen in Europa. Auch die Wahlen in Frankreich und Griechenland hätten bisher keine negativen Auswirkungen gezeigt. Geringer geworden seien zudem die Inflationssorgen.

Die Konjunkturaussichten in Deutschland hellen sich laut GfK weiter auf, auch die Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft im Frühsommer klar auf Wachstumskurs. Die kleine Konjunkturdelle im vierten Quartal 2011 sei damit auch aus Verbrauchersicht endgültig überwunden. Tendenzen für einen Aufschwung belegten auch die ersten Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal dieses Jahres. Demnach stieg die Wirtschaftsleistung mit einem Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal unerwartet stark an. Neben den Exporten trug auch ein wachsender privater Verbrauch zu dieser erfreulichen Entwicklung bei. Dass die Wahlen in Frankreich und Griechenland, die vor allem auf den Finanzmärkten für weitere Unruhe sorgen, die Konjunkturstimmung in Deutschland bislang nicht beeinträchtigen, belegt die separate Auswertung der Konsumklima-Interviews durch die GfK, die vor und nach dem 6. Mai 2012 stattgefunden haben.

Von dem steigenden Konjunkturoptimismus können die Einkommenserwartungen im Mai dieses Jahres laut aktueller Studie nicht profitieren. Der Einkommensindikator sinke noch einmal leicht, weise aber nach wie vor ein gutes Niveau auf. Trotz der geringen Verluste gingen die Verbraucher weiterhin davon aus, dass ihre Einkommen in diesem Jahr stärker zulegen werden als in der Vergangenheit. Darauf deuteten sowohl die bereits getätigten Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst als auch der Pilotabschluss in Baden-Württemberg für die Metall- und Elektrobranche hin. Ein Unsicherheitsfaktor für die Entwicklung der Kaufkraft sei und bleibe jedoch die Inflation. Aktuell hätten die Inflationssorgen etwas abgenommen. Allerdings könnten die derzeitigen Diskussionen die Verbraucher wieder verunsichern, wonach durchaus die Möglichkeit besteht, dass die Inflation auch in Deutschland zeitweise etwas deutlicher über der Zwei-Prozent-Marke liegen könnte.

Die Konsumlaune der Deutschen werde durch die internationalen Turbulenzen nicht geschmälert. Die von der GfK abgefragte Anschaffungsneigung befindet sich in etwa auf Vorjahresniveau. Verantwortlich dafür dürften neben der guten Konjunkturstimmung, die die Angst vor Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen lässt, die etwas geringeren Inflationserwartungen sein. Vor allem eine stetig besser werdende Beschäftigungslage in Deutschland sorge bei den Verbrauchern für Planungssicherheit, die gerade für größere Anschaffungen ein wichtiges Kriterium darstellt. Hinzu komme, dass die anhaltende Verunsicherung auf den Finanzmärkten in Verbindung mit historisch niedrigen Zinsen die Konsumenten eher veranlasst, werthaltige Anschaffungen zu tätigen, als ihr Geld auf die hohe Kante zu legen.

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