Konsumgüter: Schwacher Preisanstieg dämpft Umsätze

Der Preisanstieg bei Konsumgütern des täglichen Bedarfs war europaweit so gering wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Das hat sich negativ auf das Umsatzwachstum ausgewirkt, zeigen die aktuellen Zahlen des Marktforschungsinstituts Nielsen.
Konsumgüter bringen weniger Umsätze als erwartet.

Im dritten Quartal 2014 sind die Verkäufe für ganz Europa gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent gestiegen. 0,3 Prozent davon entfallen auf einer höheren Absatzmenge. Die Preissteigerung der Produkte lag im Durchschnitt bei 1,7 Prozent. Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im vierten Quartal 2010.

Jean-Jacques Vandenheede, Director of Retail Insights Nielsen Europe, sagt: „Für die gesamte Region ist der jährliche Anstieg der gezahlten Preise zum ersten Mal seit 2010 unter 2 Prozent gefallen. Das liegt sowohl an der Preisinflation als auch daran, dass die Käufer zwischen unterschiedlich teuren Produkten wechseln. Der Rückgang kann auf die gefallenen Preise auf den fünf größten westeuropäischen Märkten zwischen dem zweiten und dem dritten Quartal zurückgeführt werden. Hinzu kommt, dass Frankreich, Italien und Spanien tatsächlich sogar eine Deflation verzeichnen mussten.“

Das höchste nominale Wachstum unter den 21 betrachteten Ländern im dritten Quartal konnte die Türkei mit einem Plus von 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen, gefolgt von Ungarn (+ 4,4 Prozent) und Norwegen (+ 4,3 Prozent).

Betrachtet man lediglich die fünf großen westeuropäischen Märkte, so liegt Spanien mit einem Plus von 0,7 Prozent an der Spitze beim nominalen Wachstum, Deutschland befindet sich mit einem Wachstum von 0,2 Prozent im Mittelfeld. Den größten Rückgang beim nominalen Wachstum verzeichneten dagegen Finnland (- 3,2 Prozent), gefolgt von Portugal (- 2,4 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (-1,8 Prozent).

Preisanstieg in Türkei und Tschechische Republik bei über drei Prozent

Das nominale Wachstum beim Umsatz mit Verbrauchsgütern des täglichen Bedarfs in Europa ist auf höhere Preise für die Artikel zurückzuführen und nicht auf größere Mengen. Zwei der 21 betrachteten europäischen Länder konnten einen Preisanstieg von mehr als 3,0 Prozent verzeichnen, und zwar die Türkei und die Tschechische Republik. In vier der Länder kam es gegenüber dem Vorjahr sogar zu einer Deflation.

Die Türkei (3,7 Prozent) und Norwegen (2,6 Prozent) konnten den größten Anstieg beim Absatzvolumen verzeichnen. In über der Hälfte der Länder verringerte sich das Absatzvolumen, wobei der Rückgang in Finnland (- 5,0 Prozent) und in Österreich (- 3,5 Prozent) am größten war.