Kongresse im Jahr 2030 sind global vernetzt und nachhaltig

Deutschland nimmt unter allen Kongress- und Tagungsdestinationen die Spitzenposition in Europa ein und rangiert weltweit hinter den USA auf Platz zwei. Um diese Position zu sichern und auszubauen, muss die Branche aktuelle Trends und Tendenzen aufgreifen. Welche das sind und wie sich Tagungsanbieter darauf einstellen können, zeigt die Studie „Tagung und Kongress der Zukunft“. „Auf Basis der Zukunftsstudie können alle Player der Branche individuelle Strategien ableiten und eigene, konkrete Maßnahmen umsetzen“, betont Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB German Convention Bureau.

Gemeinsam mit seinen Partnern präsentiert das GCB erstmals die Ergebnisse der Studie „Tagung und Kongress der Zukunft“. Die vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) durchgeführte Untersuchung beleuchtet aktuelle Megatrends, ihre zukünftige Entwicklung sowie ihren Einfluss auf die Kongress- und Tagungsbranche.

Veränderungsprozesse in allen Lebensbereichen

Die Studie basiert unter anderem auf einer Delphi-Umfrage, einer Online-Umfrage sowie einem Szenario-Workshop mit Branchen-Experten, Vertretern aus Politik und Gesellschaft sowie Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen. Inhaltliche Grundlage ist das in der wissenschaftlich fundierten Zukunftsforschung bedeutende Konzept der Megatrends: Transformationen, die sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken, in alle Lebensbereichen wirken und einen grundlegend globalen Charakter haben.

Fünf Megatrends wurden im Rahmen der Studie identifiziert, die in besonderem Maß die Tagungs- und Kongressbranche beeinflussen werden: an erster Stelle die Technisierung der Arbeits- und Lebenswelten, gefolgt von den Megatrends Globalisierung und Internationalisierung, Mobilität, nachhaltige Entwicklung sowie demografischer Wandel.

Handlungsempfehlungen für die Veranstaltungsbranche

Besonders der Megatrend der fortschreitenden Technisierung wird die Veranstaltungsbranche bis 2030 in verschiedensten Bereichen prägen und herausfordern. Beispiele dafür sind zum Beispiel die Informations- und Datensicherheit, neue Formen der Wissensvermittlung, virtuelle Tagungseinheiten und die Vernetzung virtueller Räume, eine verstärkte Partizipation der Teilnehmer oder Mensch-Maschine-Schnittstellen, die trotz fortschreitender Technik die menschlichen Bedürfnisse berücksichtigen müssen.

In einer immer stärker globalisierten Welt stellt zudem der stetig wachsende Vernetzungsbedarf und -aufwand für alle am Informations- und Wissenstransfer beteiligten Organisationen eine weitere technische Herausforderung dar. Die Globalisierung verlangt von den Akteuren der Tagungs- und Kongressbranche aber auch in immer höherem Maß, mehrere Sprachen zu beherrschen und interkulturelle Kompetenzen zu erweitern.

Knappe Ressourcen und demografischer Wandel

Eine zentrale Rolle werden zukünftige Mobilitätskonzepte spielen: Mit multimodalen Ketten, in denen sich die Akteure der Tagungs- und Kongressbranche als aktiver Teil verorten müssen, wird die Mobilität eine Antwort auf Herausforderungen wie steigendem Energiebedarf bei zunehmender Ressourcenverknappung sowie dem Wunsch nach Flexibilisierung und besonderen Bedürfnissen älterer Reisender bieten.

Der demografische Wandel wird nicht nur auf die Mobilität Einfluss haben: Auch die Architektur von Veranstaltungsgebäuden oder Serviceleistungen rund um Tagungen und Kongresse werden sich künftig an die damit einhergehenden Veränderungen anpassen müssen.

Ein weiteres Resultat der Zukunftsstudie ist, dass das Thema Nachhaltigkeit existenziell relevant bleibt und die Akteure der Branche dies noch stärker als bisher berücksichtigen sollten, etwa beim Neu- und Umbau von Veranstaltungsstätten sowie bei multimodalen Verkehrsangeboten.

Roadmap für die Branche entwickeln

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) und Vorsitzende des Verwaltungsrates des GCB, sieht in der Studie eine gute Grundlage für die deutsche Veranstaltungswirtschaft und ihre Verbände, eine Roadmap für die Branche zu entwickeln. Den Rahmen für diese Weiterentwicklung wird die nächste „Meeting Experts Conference“ (Mexcon) vom 11. bis zum 13. Juni 2014 in Berlin bieten. Damit führen das GCB und seine Partner die Initiative zur Zukunftsstudie fort, die auf der ersten Mexcon im Juni 2012 angestoßen wurde: Im Zentrum der Konferenz stand die Frage, wie sich Tagungen und Kongresse in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie und Innovation bis 2030 entwickeln werden und welche Rückschlüsse sich daraus für die deutsche Veranstaltungsbranche ziehen lassen.

Neben dem GCB als Auftraggeber der Studie unterstützen der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC), MCI Deutschland, die Ruhr Tourismus, SevenCenters of Germany sowie Visitberlin als Partner das Projekt.

Informationen zur Studie „Tagung und Kongress der Zukunft“ und weitere Details im Internet: www.gcb.de/zukunft.

(GCB/asc)