KMU weit entfernt von Social Network-Marketing

Erst sieben Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland nutzen die bei Verbrauchern zunehmend beliebten sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter und Xing aktiv für ihr Geschäft. Die für die Telegate-Studie „Mittelstand und Werbung“ befragten Unternehmen kennen die bekannten Social Media-Portale zwar und sind sich der Relevanz des Web 2.0 bewusst, die Übersetzung der Angebote als wirksames Vermarktungsinstrument für das eigene Geschäft gelingt jedoch noch nicht. Jede zehnte Firma betreibt positives Empfehlungsmarketing im Netz, obwohl etwa zwei Drittel wissen, dass negative Kundenbewertungen im Web ihrem Geschäft schaden.

Für die Studie der Telegate AG befragte Psyma Research & Consulting mehrere hundert kleine und mittelständische Unternehmen der Branchen Handwerk, Fachärzte, Immobilien- und Versicherungsmakler, Gastronomie und Hotellerie. Demnach seien die sozialen Netzwerke beim Deutschen Mittelstand durchaus bekannt: Fast 80 Prozent der befragten Firmen hätten bereits von Facebook gehört, Twitter würden 61 Prozent kennen, die VZ-Netzwerke kämen auf 56 Prozent Bekanntheitsgrad und das Business-Netzwerk XING sei bei 30 Prozent deutscher KMU bekannt.

Selbst in einem Netzwerk registriert sind der Untersuchung zufolge jedoch nur ein Viertel der befragten Betriebe – und diese nutzen die Portale zu 70 Prozent aus privater Motivation. Erst sieben Prozent der befragten Firmen könnten zu den Early Adoptern gezählt werden – jenen Trendsettern, die soziale Netzwerke bereits heute aktiv als Vermarktungsinstrument einsetzen. Besonders beliebt bei der Zielgruppe sei XING. Mehr als die Hälfte der Early Adopter sei hier aktiv, Facebook nutzten 42 Prozent für ihr Business und Twitter erreiche immerhin zehn Prozent der beruflichen Nutzer.

Der Relevanz des heutigen Mitmach- und Dialog-Webs sei man sich in den KMU aber durchaus bewusst. Zwei Drittel der Befragten glaubten, dass negative Kundenstimmen im Internet ihren Geschäftserfolg beeinflussen. Selbst bewertet habe fast die Hälfte der Studienteilnehmer, aber nur ein Viertel sei sich einer Bewertung über das eigene Unternehmen bewusst. Anders sehe dies in der Hotellerie- und Gastronomiebranche aus, denn hier zählten Kundenempfehlungen bereits zur täglichen Praxis des Geschäftserfolgs – 48 Prozent wüssten von einer Bewertung über den eigenen Betrieb.

Die Werbebudgets der KMU fließen laut Studie mehrheitlich in tradierte Printmedien wie Branchenbücher oder lokale Werbeblätter, fast die Hälfte der befragten KMU hat keine Firmenwebsite. Den Sozialen Netzwerken messen 54 Prozent der befragten Firmen in den nächsten zwei Jahren keine Rolle für ihr Geschäft zu. Anders die Early Adopter: Fast 60 Prozent nähmen an, dass sich die Bedeutung der sozialen Medien für ihr Geschäft weiter erhöhen wird. Generell sei diese Gruppe modernen Vermarktungsformen gegenüber aufgeschlossen und plane viermal höhere Marketingbudgets als der Durchschnitt der Befragten. Werbemittel wie Online-Branchenverzeichnisse und Suchmaschinenmarketing seien hier längst etablierter Teil des Marketing-Mix. Fast ein Drittel der Firmen habe einen eigenen Firmenclip produziert. In der Gesamtbetrachtung seien es dagegen erst sechs Prozent aller befragten Firmen, die bereits Bewegtbild-Inhalte eingesetzt haben.

Praktische Tipps, wie kleine und mittlere Unternehmen aus dem Bereich Handel die ersten Schritte auf Twitter oder Youtube erfolgreich meistern, gibt der kostenlose Leitfaden „Social Media im Handel“. Der Ratgeber wurde auf Basis der Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) durch das E-Commerce-Center Handel (ECC Handel) erstellt. Großen Wert haben die Autoren darauf gelegt, erfolgreiche Beispiele gerade kleinerer Unternehmen zu vermitteln. Zu Wort kommen vier Händler, die ihre Kunden über Social Media Anwendungen erreichen. Zusätzlich enthält der Leitfaden Tipps zum Monitoring von Social Media. Er steht als kostenloser Download zur Verfügung: www.ecc-handel.de und www.clever-and-smart-pr.de.

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