Kaufabsichten der Deutschen kreisen um Freizeit und Reisen

Nachdem die allgemeine Stimmung im Vorjahr auf einen neuen Tiefstand gesunken ist, legen die Europäer nun wieder Optimismus an den Tag. Das ergab eine Umfrage der Dresdner-Cetelem Kreditbank unter rund 7900 Europäern für das Europa Konsumbarometer 2010.

Da das vergangene Jahr von wirtschaftlichen Nachrichten wie Rekordhaushaltsdefiziten, schwindelerregenden Arbeitslosenzahlen und dem Einbruch am Immobilienmarkt geprägt war, hätten die europäischen Verbraucher die Gesamtsituation ihres Landes Ende des Jahres auf einer Skala von eins bis zehn mit 4,2 Punkten bewertet. Dies bedeute im Vergleich zum Vorjahr einen moderaten Rückgang um 0,1 Punkte. Deutlich über dem europäischen Durchschnitt läge mit 4,9 Punkten allerdings Deutschland. Zudem schätzten die Europäer die Zukunftsaussichten nahezu aller Länder mit Blick auf die nächsten Monate positiver ein als noch vor einem Jahr.

Demgegenüber stehe das Ausgabeverhalten der Europäer weiterhin im Zeichen der Krise, denn mehr als jeder dritte Befragte will in diesem Jahr seine Ersparnisse erhöhen. Dieser Wert liege somit auf dem höchsten Stand seit 2005. In Deutschland stiegen die Sparabsichten um vier Prozentpunkte, während die Konsumvorhaben um die Hälfte abnähmen. Wollten im vergangenen Jahr noch 82 Prozent ihre Ausgaben erhöhen, treffe dies jetzt nur noch auf 40 Prozent zu. In Zentraleuropa bleibe das Verhältnis zwischen Ausgaben und Ersparnissen per Saldo nahezu unverändert. Der Konsum genieße hier im Vergleich zum restlichen Europa eindeutig eine höhere Priorität.

Die Kaufabsichten lägen für die nächsten Monate dennoch deutlich über denen der vergangenen beiden Jahre. 2010 würden „Freizeit und Reisen“ bei Europäern Platz eins der Konsumpräferenzen belegen, gefolgt von Ausgaben rund ums Haus. Ebenso stünden Haushaltsgeräte, Möbel oder High-Tech-Produkte auf der Konsumliste europaweit ganz oben, was auch für deutsche Konsumenten gelte. Das eigene Zuhause werde im Angesicht der Krise zum favorisierten Rückzugsort. „Es ist schon häufig zu beobachten gewesen, dass sich die Menschen in Krisensituationen mehr um ihr eigenes unmittelbares Umfeld kümmern. Es geht darum, sich nachhaltig etwas Gutes zu tun, etwas, woran man sich jeden Tag erfreut“, bestätigt Professor Dr. Hendrik Schröder, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing und Handel der Universität Duisburg-Essen. Dabei könne es sich um einen umgestalteten Garten, ein neu eingerichtetes Wohnzimmer oder den Freizeitsport handeln, den man täglich ausübt.

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