Kana und Broadbase wollen Synergien ausschöpfen

Am Montag werden die beiden US-amerikanischen Unternehmen ihre Fusion bekannt geben. Das neu entstehende Unternehmen wird Kana heißen. Damit ist der bereits am 9. April angekündigte Merger nun heute, Freitag den 29. Juni, offiziell besiegelt worden.

Derweil hat man die Zeit genutzt und die beiden Anbieter von Customer Relationship Management (CRM)-Lösungen auf Synergien eingeschworen, in dem man unter anderem Entwicklungsabteilungen bis hin zu Teilen des Supports zusammengelegt hat. Teil des Programms waren auch Entlassungen in der Größenordnung von 500 Mitarbeiter, die bereits abgeschlossen sind. Insgesamt werden 800 Mitarbeiter im laufenden Jahr vorrausichtlich einen Umsatz von 152 Millionen Dollar erwirtschaften.

Auslöser der Fusion ist die derzeit schwierige Marktlage. Beide Unternehmen haben bereits Gewinnwarnungen herausgegeben. Kana hatte zwischenzeitlich überinvestiert, so Kana-Geschäftsführer Deutschland Peter Knapp. Insbesondere zu viele Mitarbeiter belasteten die Kostenstruktur des Unternehmens. Beiden Unternehmen bliebe daher keine andere Wahl als zusammenzugehen, betonte Broadbase-CEO Chuck Bay, der auch dem fusionierten Unternehmen vorstehen wird. Mit der Fusion möchte man zudem die Bekanntheit der beiden Marken erhöhen. Mit einer Basis von nunmehr 1300 Kunden kann Kana nun beruhigter in die Zukunft blicken.

Neben der noch besseren Marktabdeckung wollen die Unternehmen auch Cross Selling-Effekte realisieren. Kana ist insbesondere Spezialist für das E-Mail-Management, also die Weiterleitung und -verarbeitung großer eingehender E-Mail-Ströme. Broadbase hat seinen Schwerpunkt in der Entwicklung von Software zur Steuerung von Marketing-Kampagnen sowie im Bereich Analytical CRM.

Zudem rückt das fusionierte Unternehmen Kana in die Ober-Liga der CRM-Anbieter auf. Knapp schätzt, dass Kana nach Siebel als klare Nummer eins gefolgt von Nortelnetworks, Peoplesoft spätestens auf Rang fünf folgt.
Insbesondere wenn man größere Projekte seriös durchführen wollen, sei ein gewisse Mindestgröße des Unternehmens erforderlich, sagte Knapp absatzwirtschaft-Online. Gleichzeitig bedeute die Fusion eine strategische Ausrichtung mit dem Fokus auf Großunternehmen. Mittelständische Unternehmen gehören damit nicht (mehr) zur Kernzielgruppe.

Die Analysten von Adams, Harkness & Hill Research bescheinigen der Fusion ein fortgeschrittenes Stadium. Man sei ermutigt über den Fortschritt, den beide Unternehmen in dem frühen Stadium der Integration bereits vollzogen haben. Außerdem bestätigten Gespräche mit dem Management die eigene Vermutung, dass das fusionierte Unternehmen gut im CRM-Markt positioniert ist, so die Analysteneinschätzung. Ende des Jahres möchte man den Break-Even erreichen.
In Deutschland gibt es derzeit 25 Mitarbeiter. Im deutschsprachigen Raum sind insgesamt 30 Mitarbeiter in Vertrieb, technischer Unterstützung und Support tätig.

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