Danach kommt die Werbung für Bio-Produkte beim Verbraucher schlecht an: Nur 14 Prozent der Deutschen, die im Haushalt den Einkauf verantworten, finden Werbung für Bio-Produkte ansprechend und attraktiv. Von 1 000 Bundesbürgern findet jeder vierte Befragte (24 Prozent) Bio-Werbung nicht ansprechend und unattraktiv, 47 Prozent halten die Anpreisungen zumindest teilweise attraktiv. „Die Werbung für Bio-Produkte ist selten spannend und meist auch nicht sonderlich kreativ“, kommentiert Martin Dohmen, Kampagnenspezialist bei Fischer Appelt. Die Bio-Qualität bei Lebensmitteln habe das ‚Wollpullover-Image‘ abgelegt, dennoch hätten die Werber die falschen Zielgruppen im Visier.
Wie die Studie zeigt, sind heute vor allem Menschen mit hoher Bildung und hohem Einkommen Kunden, die nach Produkten ökologischer Herkunft greifen: 72 Prozent der Abiturienten oder Akademiker kaufen Bio-Produkte (Haushaltsführer mit Hauptschulabschluss: 56 Prozent). Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Haushaltsnettoeinkommen: Während nur 57 Prozent der Befragten, die monatlich weniger als 1 000 Euro zur Verfügung haben, zu Bio-Produkten greifen, sind es bei den Einkommensstarken mit Haushaltsnettoeinkommen von 3 000 Euro und mehr fast drei Viertel (71 Prozent).
„Bedeutende Absatzpotenziale und Marktchancen gehen verloren, weil die Markenführung und die Werbung mit dem Wechsel der Zielgruppen nicht Schritt halten“, erklärt Claudia Fischer-Appelt, Geschäftsführerin der zur fischerAppelt-Gruppe gehörenden Designagentur Ligalux. Bio sei ein Lifestyle-Trend, wer das erkenne und in seiner Kommunikation geschickt umsetze, habe den Vorsprung im Markt.