Junge Autokäufer gehen etwas nachsichtiger mit VW um

Wie langfristig hat VW bei Autokäufern Vertrauen zerstört? Inwieweit und bei wem schlägt sich dies in Kaufzurückhaltung nieder? Nehmen Deutschlands Autokäufer die (deutschen) Autobauer und/oder Dieselautos in Sippenhaft? Wie eine repräsentative Studie der Nürnberger Marktforschung puls bei 557 Autokäufern zeigt, gehen Deutschlands Autokäufer mit VW hart aber deutlich differenzierter ins Gericht als dies in den Medien häufig dargestellt wird
Jüngere Kunden gehen nicht so hart mit dem VW-Konzern ins Gericht (© Volkswagen AG 2014)

So sind laut Studie zunächst satte 67% der deutschen Autokäufer der Meinung, dass auch andere Autobauer bei der Angabe ihrer Abgaswerte tricksen. Weitere 50% bzw. 48% glauben, dass deutsche Autobauer bzw. das Qualitätssiegel „Made in Germany“ durch den VW-Skandal an Ansehen verloren haben. Für deutlich geringere 41% ist dagegen das Vertrauen in VW nachhaltig geschädigt. Dazu passt, dass laut puls Studie von den aktuellen VW-Interessenten eher geringe 11% aktuell keinen VW mehr kaufen wollen. 54% sind dagegen weiter am Kauf eines VW interessiert, 35% wollen erst mal abwarten. „Insgesamt schlägt sich die Vertrauenskrise insbesondere bei Jüngeren und Frauen in eher geringem Maße in Kaufzurückhaltung nieder“, kommentiert puls Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner die Ergebnisse.

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Jüngere gehen VW-Krise gelassen an

 

Laut Studie gehen Jüngere mit der VW-Krise insgesamt eher gelassen um. Unter 30 jährige erwarten in deutlich geringerem Maße einen Ansehensverlust der deutschen Autobauer sowie eine nachhaltige Schädigung des Vertrauens in VW. Darüber hinaus rechnen sie stärker mit einem allenfalls kurzfristigen Ansehensverlust von Dieselfahrzeugen. Was den Einfluss des VW-Skandals auf Elektroautos betrifft so glauben Jüngere allerdings, dass Elektroautos davon stärker profitieren werden. „Um eine langfristige Vertrauenskrise zu vermeiden, kommt es jetzt auf einen auch mit den Händlern abgestimmten verbindlichen Maßnahmenplan an, wie Ähnliches in Zukunft vermieden wird und wie betroffene Kunden entschädigt werden“, empfiehlt puls Chef Konrad Weßner.

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