IT-Verantwortliche müssen Unternehmensstrategie im Blick haben

2009 war ein schwieriges Jahr, dessen Auswirkungen sich auch im laufenden und den Folgejahren bemerkbar machen. Das entspricht auch der Einschätzung der Chief Information Officers (CIOs) in den unterschiedlichsten Unternehmen. Gleichwohl belegt die „Harvey Nash CIO Survey 2010“, für die die PA Consulting Group und der Personaldienstleister Harvey Nash weltweit mehr als 2600 IT-Verantwortliche befragten, dass diese den Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts offensiv gegenüber stehen.

Zum Beispiel werteten international 35 Prozent der IT-Chefs das Thema „Software as a Service“ (SaaS) als Innovationstreiber, wobei sich in Deutschland sogar 83 Prozent dafür aussprachen. Zudem konzentriere sich etwa die Hälfte der CIOs auf das Thema „Cloud Computing“. Dabei ließen sich zwei unterschiedliche Lager und unterschiedliche Strategien ausmachen, wie die Krise überwunden wurde. Standen für 32 Prozent Kostensenkungen und für 43 Prozent Budgetkürzungen auf der Agenda, hatten 28 Prozent die Möglichkeit, ihre IT-Budgets zu vergrößern. Fast ein Drittel suche demnach nun nach Investitionsmöglichkeiten und Innovationsstrategien. Allerdings heißt es in der seit 1998 regelmäßig durchgeführten Studie auch, dass Organisationen nicht einfach in eines dieser Lager fallen können: „CIOs müssen die Effizienz verbessern und Kosten senken, um Budgets für Innovationen und für einen höheren Beitrag zum Unternehmenserfolg klar zu machen.“ Immerhin 83 Prozent erwarteten, dass die IT Innovationen hervorbringt, doch nur zwei Drittel der Befragten könne dabei faktische Erfolge nachweisen.

Die Rolle und Stellung der CIOs innerhalb eines Unternehmens ließen sich in diesem Zusammenhang ebenfalls ablesen. Berichten in Deutschland 42 Prozent der Befragten unmittelbar an den Chief Executive Office, liege dieser Anteil weltweit bei knapp 30 Prozent. Und während in Deutschland über 70 Prozent dem obersten Führungsgremium ihres Unternehmens angehören, seien es im internationalen Vergleich 64 Prozent. „Die Ansiedlung der IT-Leitung in der Unternehmensführung dient natürlich dem besseren Verständnis des Managements für die Aufgaben und Möglichkeiten der IT. Der CIO wiederum wird dadurch noch stärker in die Pflicht genommen, sich mit Unternehmensphilosophie und Erfolgsstrategien auseinanderzusetzen und seinen Beitrag dazu zu definieren“, sagt Udo Nadolski, Deutschland-Geschäftsführer von Harvey Nash.

Allerdings weist er auch auf die doppelte Pflicht der IT-Verantwortlichen hin: „Der IT kommt in vielen Unternehmen eine Schlüsselrolle für den Aufschwung zu. Aber um dem gerecht zu werden, müssen IT-Leiter erfolgreiche Innovationen einerseits liefern und gleichzeitig die Effizienzverbesserung nachweisen.“ Sich immer nur an einem der beiden Ziele abzuarbeiten, würde kaum Erfolg versprechen. Weil sich mehr als ein Viertel der CIOs nicht um den Return on Investment ihrer Projekte kümmere, sei es schwierig für diese, den Beitrag der IT-Strategie zum Unternehmenserfolg in Zahlen zu fassen. Allerdings sei es für 90 Prozent der Befragten von Bedeutung, das eigene Business tatsächlich zu verinnerlichen. Rund ein Fünftel gehe zudem davon aus, dass die Anforderungen, die IT-Effizienz zu belegen, in absehbarer Zeit steigen werden. Bei Gehaltsvergleichen führten Deutsche CIOs knapp vor ihren US-Kollegen. Mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent derjenigen, die zwischen 150 000 und 200 000 US-Dollar jährlich verdienen, lägen sie deutlich vor dem weltweiten Durchschnitt von nur 29 Prozent in dieser Gehaltsklasse.

www.paconsulting.com,
www.harveynash.de,
http://media.harveynash.com/uk/mediacentre/CIO_survey10.pdf