iPhone 8: Warum Bestandskunden Apple einen neuen Superzyklus bescheren

Der Aufwärtstrend hält an: Seit der Bekanntgabe der überraschend starken Quartalsbilanz in der vergangenen Woche ist Apple an der Wall Street wieder gefragt. Der Grund: Die Sorgen um die nachlassende Nachfrage nach dem iPhone 7 haben sich verflüchtigt, während die nächste große Generation bereits ihre Schatten vorauswirft. Das iPhone 8 dürfte einen neuen Superzyklus einläuten, sind sich Analysten sicher – nicht zuletzt, weil bei Hunderten Millionen Bestandskunden ein Upgrade ansteht.
Apple-Chef Tim Cook stellt am Montag die Innovationen des Tech-Riesen vor.

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Schon wieder neue 52-Wochen-Hochs für Apple. Knapp eine Woche nach Veröffentlichung der Geschäftsbilanz für das abgelaufene erste Quartal des Fiskaljahres 2017 notieren die Anteilsscheine des mit Abstand wertvollsten Konzerns der Welt erstmals seit Juli 2015 wieder über 130 Dollar – ganze 4 Dollar fehlen zu neuen Allzeithochs.

Getragen wird der neue Optimismus der Wall Street, die den iKonzern mehr als ein Jahr äußerst kritisch beäugte, einerseits von der moderaten Rückkehr zum Wachstum mit dem iPhone, andererseits vor allem von der Aussicht auf die nächste große Geräte-Generation – Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.

iPhone 8-Launch: Der Superzyklus nimmt Formen an

Bereits im vergangenen Sommer hatte der Analyst  Timothy Arcuri von der Investmentbank Cohen die These eines neuen Superzyklus aufgestellt, der mit dem iPhone 8 beginne. Apple sei „ein Pulverfass“, das 2017 explodieren könne – im positiven Sinne.

Der Grund: Die explosive Vermengung des großen iPhone 8-Updates zusammen mit einer immer größeren Nutzerschaft, die immer ältere Geräte besitzt und daher ihren Kauf zurückgestellt habe. Genau diese Hypothese untermauert nunmehr Toni Sacconaghi von der Investmentbank Bernstein.

80 Prozent mehr iPhone-Nutzer zum iPhone 8-Launch also vor drei Jahren

Wie Sacconaghi  herausgefunden hat, verfügt Apple aktuell über 691 Millionen aktive iPhone-Nutzer. Im nächsten Jahr sollen es gar 855 Millionen sein. „Nach unserer Analyse geht Apple mit 80 Prozent mehr aktiven iPhone-Nutzern in den iPhone 8-Zyklus als drei Jahre zuvor in den iPhone 6-Zyklus“, berichtet Sacconaghi.

Die Folge: Ein massives Upgrade-Potenzial von Nutzern älterer Modelle, die vom runderneuerten iPhone 8, das teilweise mit OLED-Display erscheinen soll, angelockt werden dürften. Bis 2018 würden allein 203 Millionen Nutzer ein so altes Modell besitzen, dass ein Upgrade auf ein neues Modell anstünde – die anhaltende Loyalität zum iPhone, die bei Apple mit Abstand so hoch ist wie bei keinem anderen Smartphone-Hersteller, vorausgesetzt.

In anderen Worten: Der Superzyklus mit dem iPhone 8 trägt sich schon alleine deshalb, weil Hunderte Millionen Nutzer so alte  Geräte haben, dass ein neues Modell fällig ist. Ob das iPhone 8 mit revolutionären Innovationen punkten kann, ist für Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi  dabei zweitrangig…