Investitionsbereitschaft im Mittelstand sinkt

Aufgrund der Wirtschaftskrise wollen mittelständische Betriebe in Deutschland laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young weniger investieren und Arbeitsplätze abbauen. Außerdem werden die Rufe nach mehr öffentlichen Investitionen und einem besseren Schutz vor ausländischen Konkurrenten lauter, wie aus einem Bericht der Wirtschaftswoche hervor geht.

Demnach wünschen sich 78 Prozent der 3000 befragten Mittelständler schützende Maßnahmen von der Politik. Im Vorjahr lag der Anteil vergleichsweise bei 43 Prozent. Deutlich sei auch die Zahl der Unternehmer gestiegen, die sich eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für dauerhafte Wirtschaftsgüter wie Ausrüstungen und Infrastruktur erhoffen. Gegenüber 69 Prozent im Vorjahr glaubten nun 92 Prozent der Befragten, dass eine Steigerung der öffentlichen Investitionen den Mittelstand in Deutschland deutlich stärken würde.

Die Eintrübung der Geschäftslage führe dazu, dass knapp jedes vierte Unternehmen an Investitionen sparen wolle und 24 Prozent der Unternehmer die Zahl der Beschäftigten reduzieren wollen. Zwar bewerten 79 Prozent der Mittelständler ihre Lage noch positiv, doch habe der Anteil vor einem Jahr bei 89 Prozent gelegen. Dabei scheine Baden-Württemberg besonders stark von der Krise betroffen, wo der Anteil der Zufriedenen von 93 auf 73 Prozent sank.

Zudem sehe etwa die Hälfte der Unternehmen direkte Auswirkungen der Finanzkrise auf das eigene Geschäft, darunter vor allem Industrieunternehmen. Dabei würden die Befragten in erster Linie über einen Rückgang im Inlands- und Auslandsgeschäft als Folge der Finanzkrise und nur jedes siebte Unternehmen über erschwerte Finanzierungsbedingungen klagen.

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