Innovationen im Wachstumsmarkt Milch vonnöten

Zusätzlich zur immer stärker werdenden Einkaufsmacht der Lebensmittelketten erhöhen auch Milchproduzenten den Druck auf die milchverarbeitende Industrie. International gibt es daher einen klaren Trend zur Konsolidierung. Doch auch in Europa steigt der Konsolidierungsdruck, wie eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little GmbH belegt. Danach lassen sich Innovation, Internationalisierung und Konsolidierung als drei wesentliche Trends für den deutschen Markt ausmachen.

Impulse für Innovationen kämen bislang meist von Global Playern wie Danone, Nestlé oder aus Japan. Künftig werde es allerdings nicht mehr ausreichen, die reine Funktionalität des Produktes zu betonen. „Functional Food muss in Zukunft spezifischer auf Zielgruppen zugeschnitten werden und dem Konsumenten multiple Funktionalitäten bieten“, sagt Stefan Höffinger, Leiter der Studie. Von Handelsmarken könnten sich Herstellermarken differenzieren, indem sie Werte wie Nachhaltigkeit authentisch vermitteln, die lokale Beschaffung der Rohmilch in den Vordergrund rücken und umweltfreundliche Verpackungen einsetzen.

Dass der weltweite Milchmarkt wachse, sei im Prinzip eine große Chance für den in anderen Branchen so erfolgreichen „Exportweltmeister Deutschland“, doch gäben Franzosen sowie Niederländer im globalen Markt den Takt vor. So sei die niederländische Royal Friesland/Campina, mit der der viertgrößte Milchverarbeiter Europas entstehe, nach der Fusion fast vier Mal so groß wie der größte deutsche Verarbeiter Nordmilch.

Zudem sei die Anzahl der Milchverarbeiter in Deutschland seit 1970 von 1300 auf 101 gesunken und stünden die deutschen Milchverarbeiter vor einer weiteren Konsolidierung, da die Strukturen im globalen Vergleich zu kleinteilig seien. Außerdem steige der Druck aus anderen Wertschöpfungsstufen wie beispielsweise von Händlern oder Bauern auf die Verarbeiter massiv. Zusätzliche Schärfe werde der Markt noch erhalten, wenn die EU-Milchquoten 2015 fallen.

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