„Innovation ist jeden Tag“

„Wir waren zwar einzigartig, aber null relevant.“ Ein Satz von Tina Müller wie in Marmor gemeißelt, wenn es um Erfahrungen im Marketing auch mit Produktflops geht. Die dynamische Managerin weiß wahrlich, dass sie als neuer Marketing-Vorstand bei Opel solche Fehlentwicklungen möglichst vermeiden sollte: „Eine Kernfrage für die Marke Opel wird sein, inwiefern sich die Produkte vom Wettbewerb differenzieren und gleichzeitig relevant sind.“

Das Automodell Adam hält sie übrigens für ein gutes Positivbeispiel, weil er als bestes vernetztes Auto ausgezeichnet wurde. Doch im Exklusiv-Interview für die aktuelle Ausgabe 10/2013 der absatzwirtschaft geht es nicht nur um die Übertragbarkeit von Erfahrungen aus dem Bereich der Fast Moving Consumer Goods auf die neue Aufgabe beim Rüsselsheimer Autobauer. Mit ihrem langjährigen Wegbegleiter bei Henkel, dem Marktforschungsurgestein Prof. Dr. Hans-Willi Schroiff, geht Tina Müller vielmehr auf die grundsätzlichen Faktoren ein, die Innovationen zu Hits oder zu Flops werden lassen.

„Wenn ich mir die Absatzchancen bei meinen Kollegen in Marktforschung und Marketing ausrechne, dann sind wir schon ziemlich auf dem Punkt. Das Buch adressiert einfach die Problemkreise, die wir als wirklich zentral erlebt haben“, entgegnet Schroiff auf die Frage, ob das gemeinsam mit Tina Müller jetzt vorgelegte Buch „Warum Produkte floppen“ voraussichtlich ein Bestseller wird. Das Buch sei wie eine Checkliste, mit der sich Praktiker „an den zehn Todsünden entlanghangeln“ und wie eine Blaupause über den eigenen Innovationsprozess legen können, verspricht Tina Müller.

„Systematik für profitable Erfolge“

Für die Produktentwicklung empfehlen Marketingmanagerin Müller und Marktforscher Schroiff, ihre Prüfkriterien knallhart an das eigene Konzept anzulegen und es bei Nichterfüllen noch einmal zu überarbeiten. Trotz des Drucks, die Innovationsrate hoch zu halten, müsse man sich die Zeit nehmen und hart in der Bewertung bleiben. Das Konzept mehrfach zu überarbeiten sei zielführender, als einen Floß zu riskieren. Als „Wertevernichtung par Excellence“ bezeichnet der ehemalige Henkel-Manager Schroiff unausgegorene Schnellschüsse. „Deshalb plädieren wir für einen neue Art der Ehrlichkeit, die nicht mehr zulässt, die Produkte einfach in die Regale zu schieben.“

Das ausführliche Interview mit Tina Müller und Prof. Dr. Hans-Willi Schroiff lesen Sie in der aktuellen absatzwirtschaft-Ausgabe 10/2013, die Sie in unserem Onlineshop erhalten:
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