Immer mehr Einsatzgebiete für BI-Software

Software zur marktgerechten Unternehmenssteuerung dient nicht mehr allein dem Reporting, sondern entwickelt sich zu einem dynamischen Instrument mit vielfältigen Funktionen, mit dem sich Firmen proaktiv den sich ändernden Marktanforderungen stellen. Mit der aktuellen „SoftTrend Studie 261 – BI Software 2011“ bietet das Hamburger Beratungshaus Softselect Unternehmen eine fundierte Entscheidungshilfe und zeigt aktuelle Trends und Entwicklungen auf. Insgesamt 51 Anbieter mit 70 Business Intelligence (BI) -Lösungen haben sich an der aktuellen Softselect-Untersuchung beteiligt.

Mit Anziehen der Konjunktur in der Region Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) ist laut Softselect-Studie, für die mehr als 2 000 Unternehmen befragt wurden, ein regelrechter Boom im BI-Markt entfacht: Unternehmen über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg investieren zurzeit in moderne Unternehmenssteuerungs-Software. Die starke Nachfrage liege zum einen daran, dass BI-Software günstiger geworden ist, und zum anderen daran, dass die Banken bei der Kreditvergabe an Unternehmen mittlerweile schnell verfügbare und verlässliche Kennzahlen durch den Einsatz einer professionellen Unternehmenssteuerungs-Software verlangen. Die verschärften Kapitalvergabevorschriften der EU hätten somit unbeabsichtigt für spürbar positive Effekte auf dem IT-Markt gesorgt.

Die stärkste Verbreitung finde BI nach wie vor im industriellen Sektor. Knapp drei Viertel der Industrieunternehmen hätten angegeben, bereits mit einem BI-System zu arbeiten oder BI-Funktionalitäten in einem ERP-System zu nutzen. Auch im Handel nutzten bereits fast zwei Drittel der Unternehmen Business-Intelligence-Werkzeuge. Potenzial für BI-Software schlummere dagegen besonders im Dienstleistungssektor mit seinen überwiegend kleineren Firmen. Der Markt habe dies erkannt, immer mehr Anbieter adressierten ihre Produkte auch an kleinere Firmen und böten Einzelplatzlösungen an.

Vielfältiger werden nach Erkenntnissen der Studienautoren die Anforderungen an BI-Software: Immer mehr Unternehmen reichen Reports über den Stand der Geschäfte nicht aus, sie wollen BI-Software aktiv nutzen, um das operative Geschäft effizienter zu steuern. Der Markt reagiere entsprechend, sodass sich BI-Software zu einem umfangreichen und dynamischen Controlling-Instrument entwickele. Eine Vielzahl der untersuchten Lösungen eigne sich für Analysen und Simulationen oder für die Finanz- und Absatzplanung. Auch Investitionen und Personalkosten ließen sich mittels der meisten BI-Lösungen steuern. Ferner würden moderne Managementmethoden wie Balanced Scorecard zunehmend unterstützt und durch BI darstellbar gemacht.

Nahezu alle Hersteller bieten laut Untersuchung ihre Produkte zwar noch in der klassischen Inhouse-Variante an, doch können immerhin 41 Prozent der untersuchten BI-Produkte bereits als Software as a Service (SaaS) bezogen werden (ASP 49 Prozent). Planbare, kontinuierliche Umsätze für Miete, Hosting, Wartung und Support sowie die leichte Skalierbarkeit seien attraktive Faktoren, die die Verbreitung von On-Demand-Modellen auch in Zukunft weiter begünstigen dürften. Der Anteil der Mietmodelle SaaS und ASP im BI-Segment liege dennoch zum Teil deutlich unter dem anderer Bereiche von Unternehmens-Software. Die IT-Entscheider in den Unternehmen begegneten SaaS-Lösungen nach wie vor mit Vorbehalten. Gerade im Bereich Business Intelligence sei die Skepsis diesbezüglich groß, da hier die zentralen und zum Teil sensiblen Informationen eines Unternehmens verwaltet werden. Zu groß sei für viele die Gefahr, die Kontrolle über die eigenen Daten zu verlieren und in Abhängigkeit Dritter zu geraten.

„Der entscheidende Erfolgsfaktor einer Business-Intelligence-Lösung liegt in der Qualität der Daten. Zugleich wissen wir aus unserer Beratertätigkeit, dass mangelnde Datenqualität den Nutzern bestehender BI-Systeme in den Unternehmen den größten Grund zur Klage gibt“, sagt Softselect Geschäftsführer Michael Gottwald. Gute Daten verfügten über eine einheitliche Struktur, seien vollständig, konsistent und korrekt und würden stets auf dem neuesten Stand gehalten. Für die Bewertung einer geeigneten BI-Lösung komme es daher nicht so sehr auf die Funktionalität der Benutzeroberfläche an, mit der Anbieter zu überzeugen versuchten. Für gute Datenqualität und hohe Performance des Systems seien Analysefunktionen und die Fähigkeiten zur Datenintegration viel entscheidender. Doch gerade in diesen Bereichen zeige die SoftTrend BI-Studie deutliche Unterschiede zwischen den Herstellern und Lösungen auf. Interessierte sollten daher einen prüfenden Blick auf die technologische Basis und die Funktionalitäten von Data Warehouse, Data Mining & Co. werfen und sich nicht von den Versprechungen der Hersteller und den bunten und vielfältigen Funktionen auf der Benutzeroberfläche blenden lassen.

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