Immer mehr CEOs aus Marketing & Sales

Der Chief Executive Officer (CEO) von morgen ist bei seiner Ernennung durchschnittlich 52 Jahre alt, hat ein Hochschulstudium im Bereich Wirtschaftswissenschaften, Ingenieur- oder Naturwissenschaften absolviert, eine Zusatzausbildung in strategischer Unternehmensführung sowie umfangreiche berufliche Erfahrungen im Ausland gemacht.

Das ergab eine Analyse der Lebensläufe der Vorstandsvorsitzenden der 30 Dax-Unternehmen aus den Jahren 1988 und 2008 und eine Umfrage zu deren zukünftigen Kompetenzen unter den Dax-Aufsichtsräten durch die Personalberatung Odgers Berndtson. Neben einschlägigen Erfahrungen im operativen Geschäft müssen künftige CEOs ausgeprägte Führungsfähigkeiten besitzen. Er besitzt eine hohe Kundenorientierung und hat in den Kernbereichen seines Unternehmens operative Erfolge erzielt. Das dabei gewonnene Fachwissen wird von den Aufsichtsräten in Zukunft als selbstverständlich vorausgesetzt. Im Vordergrund für die Ernennung zum CEO stehen künftig Soft Skills wie Führungsstärke, Mitarbeiterorientierung, Sozialkompetenz und Teamfähigkeit.

Weniger als 30 Prozent der Dax-CEOs in 2008 hatten einen Branchenwechsel in ihrem Berufsleben vollzogen. Mit durchschnittlich 1,42 ist die Anzahl der unterschiedlichen Unternehmen, in denen die CEOs vor ihrer Ernennung tätig waren, ebenso gering. CEO-Kandidaten werden demnach überwiegend intern für die Position aufgebaut. Der Anteil der intern rekrutierten CEOs betrug 1988 rund 84 Prozent. 2008 ist der Anteil gesunken, lag aber mit 77 Prozent unverändert hoch.

Deutlich verändert haben sich dagegen die Unternehmensbereiche, in denen die Kandidaten vor ihrer Berufung tätig waren. 1988 kamen noch mehr als die Hälfte der Top-Manager aus dem Finanzbereich. 2008 hat der Bereich Finance zugunsten der übrigen beiden Bereiche an Bedeutung verloren (39 Prozent). Am stärksten konnte der Bereich Marketing & Sales zulegen: Heute kommen 26 Prozent der Dax-CEOs aus entsprechenden Führungspositionen. Studienleiter Patrick Schild dazu: „Trotz der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise, die dem Finanzbereich in Unternehmen naturgemäß mehr Beachtung verschafft, gehen die befragten Aufsichtsräte davon aus, dass der Finanzvorstand in Zukunft nicht mehr der geborene „Kronprinz“ sein wird. Der Königsweg wird mehr vom Kerngeschäft, von den Kunden und der jeweiligen Situation des Unternehmens abhängen.“

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