Im Land der kurzen Exportwege: Fast drei Millionen ausländische Besucher kamen 2017 auf deutsche Messen

Messen in Deutschland sind jährlich das Ziel von Besuchern aus über 200 Ländern, mit den Niederlanden, Italien, Österreich und der Schweiz an der Spitze bis zu Kenia, Mongolei oder Venezuela (jeweils rund 1.000 Besucher pro Jahr), und da sind wir erst bei Rang 100. Ganz am Schluss finden sich sporadische Gäste von Südsee-Inseln.

Dementsprechend gilt: Aussteller auf deutschen Messen wissen, dass sie hier auf der Besucherseite mehr finden als nur den deutschen Markt ihrer Branche. Rund 30 Prozent der Besucher kommen im Durchschnitt aus dem Ausland – das waren 2017 immerhin 2,9 Mio. Natürlich steht mengenmäßig zunächst Europa im Vordergrund, trotzdem ist es beeindruckend, dass rund 600.000 Interessenten aus Ländern außerhalb Europas kommen, darunter 85.000 aus China und über 20.000 aus Brasilien. Und vor allem zeigt dies, welche Möglichkeiten Aussteller haben, quasi vor der Haustür Kontakte aufzunehmen zu Schwellenländern, in denen das Spektrum an B-to-B-Kommunikationsmedien begrenzt ist.

Vor allem mittelständische Unternehmen, die kein weltumspannendes Netzwerk an Tochtergesellschaften oder Vertriebspartnern haben, machen auf den heimischen Messen oft erste und entscheidende Schritte in den Weltmarkt. Wer hier ganz konkrete Branchen und Regionen oder Länder im Auge hat, ob Argentinien (2017 insgesamt 10.000 Besucher) oder Südafrika (12.000) – kann beim Messeveranstalter Informationen über die Besucherzahlen bestimmter Messen aus einzelnen Ländern erhalten.

 

Welche Möglichkeiten Aussteller haben

Nicht leicht ist es natürlich, dieses Potential für das eigene Unternehmen zu interessieren und auf den Stand zu lotsen. Auch hier können die Auslandsvertretungen der Messeveranstalter oder Deutsche Auslandshandelskammer im jeweiligen Land helfen.

Für viele kleine Unternehmen – und auch manche große – sind die deutschen Messen natürlich auch Plattformen, um Kunden aus den Nachbarländern zu pflegen und zu gewinnen. Denn sie haben es oft näher zu einem deutschen Messeplatz, als ein deutscher Kunde, der von Hamburg nach München reist oder umgekehrt. Solche Geschäfte mögen ja für manchen Strategen langweilig klingen, aber fehlende Protektionismusgefahr hat auch ihre Vorteile.

Hier können Sie alles rund um  Aussteller, Messen und Kunden erfahren