Höhere Radio-Reichweiten in jungen Zielgruppen

Die Radionutzung in Deutschland bleibt über alle Zielgruppen hinweg stabil, die Hördauer liegt mit 199 Minuten exakt auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Die Tagesreichweite des Mediums steigt sogar weiter leicht an – von 79,3 auf 79,6 Prozent, wie die jetzt von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) veröffentlichten Reichweitenergebnisse der ma 2012 Radio I zeigen. Damit erreicht Radio weiterhin Tag für Tag vier von fünf Deutschen. 58,43 Millionen Menschen schalten das Radio ein und bleiben mehr als vier Stunden dran (250 Minuten).

Gestiegen ist die Radionutzung junger Menschen. Die Jugendlichen zwischen zehn und 19 Jahren kommen auf eine Tagesreichweite von 69,9 Prozent (ma 2011 II: 69,4 Prozent). Sie steigerten ihre Zeit mit Radio um 5,4 Prozent auf 136 Minuten (ma 2011 II: 129 Minuten). Auch der Blick auf die Entwicklung in der gesamten jungen Zielgruppe unter 30 Jahren ist positiv: Die 10- bis 29-Jährigen kommen auf eine Tagesreichweite von 71,5 Prozent. Bei ihnen festigt sich zudem der Trend zum längeren Radiohören: Im Zweijahresvergleich steigern sie ihre Zeit mit Radio um acht Minuten auf aktuell 202 Minuten (ma 2010 I: 194 Minuten). Der gleiche Trend zeigt sich bei Betrachtung der Zielgruppen, die sich in Ausbildung befinden. Mit einem Plus in der Tagesreichweite von 2,7 Prozent und in der Verweildauer von plus 4,8 Prozent im Vergleich zur ma 2011 Radio I wird deutlich, dass Radio durch seine zunehmende Präsenz unterwegs auf Smartphones und Handys oder via Tablet-PCs die junge Zielgruppe in den Pausenhöfen, Kantinen, Bus/Bahn und am Schreibtisch begleitet.

Hörer verloren haben der neuesten Analyse zufolge unter anderem einige ARD-Sender, darunter – allerdings auf hohem Niveau – das WDR-Angebot 1Live (minus 74.000 Hörer) sowie Bayern 3 (minus 46.000), WDR4 (minus 45.000) und SWR3 (minus 39.000). Reichweitengewinner sind unter anderem Antenne Bayern (plus 206.000 Hörer), Radio NRW (plus 71.000), MDR 1 Sachsen Anhalt (plus 41.000), SWR 4 Rheinland-Pfalz (plus 36.000), Antenne Brandenburg und Hit-Radio FFH (je plus 36.000) und BB Radio (plus 35.000 Hörer). Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale, verweist auf die Multichannel-Fähigkeit des Mediums, das längst über alle Wege zum Hörer komme – von UKW über DAB+/Digitalradio, Web und Mobile. „Die Herausforderung war und ist, zum Relevant Set auf dem Smartphone zu werden, denn All-in-one-Geräte bieten dem Nutzer eine Vielzahl von Alternativen.“ Radio habe hier seine Chance ergriffen. Es stünden nicht nur Apps für jedwede Plattform zur Verfügung, der Hörer bekommt auch über den Stream hinaus zahlreiche Zusatzfeatures.

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