Höhere Ausgaben bei Marketing und Vertrieb geplant

Mehr Effizienz und weniger Kosten erwarten Anwender in erster Linie von einer Optimierung ihrer Geschäftsprozesse. Das ergab die Umfrage unter 150 Anwendern aus Wirtschaft und Öffentlichen Verwaltungen für den Business Process Report 2002, den IDS Scheer gemeinsam mit dem Marktanalyse- und Beratungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC) durchgeführt hat.

Die
Mehrzahl der Befragten plant höhere Investitionen in die Verbesserung der
internen Abläufe. Trotz allgemeiner Kosteneinsparung wollen deutsche Anwender auch in 2003
mehr Geld als bisher in die Optimierung ihrer Ablauforganisation
investieren. Jedes zweite Unternehmen, so das Ergebnis der Umfrage, plant
sogar höhere Ausgaben bei Vertrieb und Marketing. Zusätzlich wollen 39 Prozent der
Befragten mehr Mittel in Kundensupport und -service stecken. Auch in der
Umfrage vom Vorjahr hatten die Customer Relations bei den
Investitionserhöhungen Priorität.

Im Unterschied dazu haben Beschaffung und Einkauf an Bedeutung verloren.
Stand E-Procurement im vergangenen Jahr noch auf Platz 2 der
Investitionsprioritäten, gaben dieses Mal 21 Prozent an, hier weniger und 39
Prozent gleich viel investieren zu wollen. Daraus lässt sich schließen, dass
zum einen der große E-Procurement Hype vorüber ist. Zum anderen könnte mit
Marktplätzen und Online-Bestellsystemen vorerst ein zufriedenstellendes
Sparpotenzial erreicht sein.

Vier von fünf Unternehmen beschäftigen sich stark bis sehr stark mit dem
Thema Geschäftsprozessoptimierung. Mehr Unternehmen als im vergangenen Jahr sind mit der Qualität ihrer eigenen
Geschäftsprozesse zufrieden. Jetzt bewerten 82 Prozent (2002: 74 Prozent)
ihre Geschäftsprozesse als „sehr gut“ bis „befriedigend“ und nur 18 Prozent
(2002: 26 Prozent) vergeben schlechte Noten von „ausreichend“ bis
„unbefriedigend“. Der Klassendurchschnitt hat sich von 2,97 auf 2,88 leicht
verbessert. Nach wie vor sehr unzufrieden mit ihrer Geschäftsprozessqualität
sind Energieversorger, Telekommunikationsunternehmen und vor allem der
Public Sector. Die Implementierung neuer Standardsoftware
oder die Integration von Anwendungssystemen nimmt übrigens verhältnismäßig wenig Raum
ein. „Das ist ein deutlicher Hinweis, dass sich das Schwergewicht von
technologischen auf organisatorische Fragen verlagert“, kommentiert
Christophe Châlons, Geschäftsführer von PAC.


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