Handelsprospekte: stark in Bayern

Handelsorganisationen erhöhen die Zahl ihrer unadressierten Direct Mails und Prospektaussendungen gegenüber dem Vorjahr. Eine neue Nielsen Media Research-Studie zeigt die Entwicklung des Direct Mail-Werbemarktes im 1. Halbjahr.

Der „Statusbericht 1. Halbjahr“ gibt eine Übersicht zur aktuellen Entwicklung und Trends über die Werbesendungen per Post im deutschen Medien- und Werbemarkt und lässt auf den Einsatz von Direct Mail im Mediensplitt sowie auf die Mediamix-Strategien der Werbungtreibenden schließen. Danach hält das Medium Direct Mail in den ersten sechs Monaten des Jahres 2007 mit 1,6 Milliarden Euro (plus 4,7 Prozent) einen Anteil von 13,0 Prozent am gesamten Werbemarkt. (Klassische Medien ergänzt um Direct Mail, Internet und Kino).

Das stärkste Wachstum bei den Werbesendungen per Post weisen die klassischen Handelsorganisationen mit einem Plus von knapp 53 Millionen Euro auf 309,7 Millionen Euro vor (plus 20,6 Prozent). Werbeintensivste Branche bleiben jedoch die Spezialversender mit 440,5 Millionen Euro. Hinsichtlich der Veränderungen der Top 50 Werbungtreibenden im Medium Direct Mail gegenüber dem Vorjahreshalbjahr fällt auf, dass 33 ihre Werbeaufwendungen erhöhen, während 17 Unternehmen ihre Werbeinvestitionen reduzieren. Die Top 50 vereinen einen Anteil von 49 Prozent am gesamten Direct Mail-Markt.

Werbung per Post kommt bei 29,6 Prozent aller werbenden Unternehmen zum Einsatz. Damit werben zwar weniger Unternehmen per Direct Mail als im gleichen Vorjahreszeitraum, aber diese 9 186 Firmen investieren hierfür insgesamt mehr. Von den Unternehmen mit einem Gesamt-Mediabudget von jeweils über 25 Millionen Euro setzen 92,8 Prozent (77 Unternehmen) – also fast alle – Werbesendungen per Post ein. Von den Unternehmen, die im ersten Halbjahr 2007 weniger als 0,25 Millionen Euro in Werbung investieren, setzen immerhin noch 27,1 Prozent (7.584 Unternehmen) Werbung per Post ein.

Während im ersten Halbjahr 2007 die bereits erwähnten Handelsorganisationen absolut betrachtet am deutlichsten ihre Direct Mail-Werbeinvestitionen steigeren, gingen die Werbeaufwendungen der Branche Lotterien / Lotto+Toto innerhalb der Top 10 werbenden Produktgruppen im Medium Direct Mail um minus 7,5 Millionen Euro zurück. Von den Top 10 Werbungtreibenden im Medium Direct Mail erhöhen neun ihre Werbeinvestitionen im Vergleich zum Vorjahr. Lediglich der Klingel Versand (Platz 6) reduziert seine Werbeaufwendungen. Neu unter den zehn größten Werbungtreibenden per Direct Mail ist der Spezialversender Tchibo Direct auf Platz 10.

Die Werbeaufwendungen für unadressierte Mails steigen in den ersten sechs Monaten 2007 überdurchschnittlich stark um 78,4 Millionen Euro beziehungsweise 15,5 Prozent auf 583,9 Millionen Euro. Die Handelsorganisationen investieren dabei knapp die Hälfte ihrer Gesamt-Werbeaufwendungen für unadressierte Mails. Während sich die absoluten Werbeaufwendungen für Briefe reduzieren, können die Prospekte – dank der intensivierten Werbeaktionen der Handelsorganisationen – ein signifikantes Wachstum um knapp 64 Millionen Euro auf 410,6 Millionen Euro verzeichnen.

Bundesdurchschnittlich investieren Werbetreibende gut 40 Euro pro Haushalt für den Versand von Direct Mails, mit regional unterschiedlichem Werbedruck. Am niedrigsten lag er in den Nielsengebieten 1 und 2, am höchsten lag er im Nielsengebiet 4 (Bayern) mit durchschnittlich 47 Euro. In absoluten Zuwächsen betrachtet, erhöhten die Handelsorganisationen ihre Werbeaufwendungen in Bayern am stärksten. Weitere Informationen zum „Nielsen Direct Mail Statusbericht 1. Halbjahr 2007“ oder die vollständige Studie erhalten Sie kostenlos auf der Internetseite des Medien- und Werbeforschungsunternehmens.

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