Gutes neues Jahr 2009 für Akademiker

In Deutschland gibt es 2009 mehr als 23.000 neue Stellen für Akademiker. Das hat die Wirtschaftswoche in einer Umfrage unter 230 deutschen Unternehmen herausgefunden. Befragt wurden die Konzerne des Dax, MDax, TecDax sowie SDax, aber auch Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfungen, Anwaltssozietäten und deutsche Tochterfirmen ausländischer Konzerne.

Den Spitzenplatz in der Job-Liste belegt der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, der im kommenden Jahr weltweit etwa 5 000 neue Mitarbeiter einstellen will. Siemens scheint der Krise ebenfalls trotzen zu können. „Wo das Geschäft brummt, haben wir im letzten Geschäftsjahr massiv eingestellt“, sagte Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm der Wirtschaftswoche. Das gilt vor allem für die Geschäftsfelder Energie und Industrie. Derzeit hat das Unternehmen rund 2600 offene Stellen, etwa in der Entwicklung, dem Marketing oder Personalwesen.

Auch Unternehmen, die in den vergangenen Wochen eher schlechte Nachrichten verbreiteten, stellen im Jahr 2009 weiter ein. So verkündete der Chemie-Riese BASF zwar vor einigen Wochen, in 80 Anlagen weltweit vorübergehend den Betrieb zu stoppen und in 100 weiteren zu drosseln. Dennoch will der Konzern im kommenden Jahr bis zu 250 Hochschulabsolventen anheuern. Auch der Autokonzern BMW will mehrere Hundert Mitarbeiter einstellen.

Vor allem Ingenieure bleiben weiterhin gefragt. Der Ingenieurdienstleister Brunel sucht 1 000 Experten aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik, Konkurrent Yacht Teccon immerhin 620. Von der Krise weitgehend unberührt scheinen die Mobilfunkkonzerne zu sein. So will Vodafone im kommenden Jahr etwa 400 Mitarbeiter einstellen, Konkurrent E-Plus rund 250.

Aus den Rückmeldungen ergibt sich zudem ein Bild über die aktuelle Lage der deutschen Unternehmenslandschaft. Während von den angeschriebenen Dax-Konzernen die Hälfte Neueinstellungen plant, ist es unter den MDax- und TecDax-Firmen nur ein Viertel, im SDax-Segment sind es sogar nur noch knapp 16 Prozent. Die Wirtschaftswoche fragte die Unternehmen auch, wie viele Praktikums- und Diplomandenplätze sie im kommenden Jahr anbieten. Laut Umfrage wird es 22.000 Praktikaplätze geben und etwa 2.200 offene Diplomandenstellen. Den größten Bedarf an Praktikanten hat der Autokonzern Daimler mit 6000 Stellen allein in Deutschland.

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