Für Weihnachtseinkäufe geben Briten und Deutsche das meiste Geld aus

Das Weihnachtsgeschäft spielt für den Einzelhandel in Europa eine entscheidende Rolle. In der Zeit vor dem großen Fest werden bis zu 18,5 Prozent des gesamten jährlichen Umsatzes erzielt. Das größte Umsatzwachstum im Weihnachtsgeschäft wird europaweit voraussichtlich Deutschland mit 2,7 Prozent verzeichnen, gefolgt von Norwegen (1,9 Prozent) und Frankreich (1,8 Prozent). Diese Zahlen veröffentlicht der E-Commerce-Dienstleister Kelkoo in seinem Report „Christmas 2011: European Assessment“.

Gerade am Ende eines wirtschaftlich schwierigen Jahres bietet sich Händlern hier in diesem Jahr die Chance, Ihren Jahresgewinn zu verbessern. Denn obwohl Kredit-Ratings von Staaten und Finanzinstitutionen herabgestuft werden, das Vertrauen der Verbraucher sinkt, die Inflation steigt und Konsumenten wohl ihre Ausgaben eindämmen, sind die Prognosen für die im europäischen Einzelhandel vor Weihnachten erzielbaren Umsätze positiv. Es wird ein moderates Wachstum erwartet. Laut der vom Online-Shopping-Preisvergleichsportal Kelkoo in Auftrag gegebenen Studie sollen die Umsätze des Einzelhandels im Weihnachtsgeschäft in Europa um 1,4 Prozent (4,3 Milliarden Euro) steigen. Dies entspricht exakt der Wachstumsrate des Vorjahres. Der gesamte europäische Einzelhandelsumsatz im Weihnachtsgeschäft soll in diesem Jahr auf 319,10 Milliarden Euro steigen, was 15,82 Prozent des kompletten Jahresumsatzes im europäischen Einzelhandel entspricht.

Der Internet-Handel wird bei diesem Umsatzwachstum voraussichtlich wieder eine zentrale Rolle spielen. Im vierten Jahr in Folge ist mit einer Steigerung der online vor Weihnachten erzielten Umsätze zu rechnen. Für 2011 wird eine Steigerung der Online-Umsätze in Höhe von 17,3 Prozent oder 5,84 Milliarden Euro prognostiziert. Im Vergleich dazu werden weniger Leute als je zuvor ihr Geld in den Einkaufsmeilen der Städte ausgeben. Es wird mit einem Minus von 0,5 Prozent oder 1,54 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr somit ein Rückgang des Offline-Geschäfts im dritten Jahr in Folge erwartet. Die Bedeutung des Online-Einzelhandels als Wachstumsmotor für den Einzelhandelssektor wird durch diese Prognosen untermauert. Insgesamt werden die Online-Umsätze voraussichtlich 12,4 Prozent (39,5 Millionen Euro) am gesamten europäischen Einzelhandelsumsatz in diesem Jahr zu Weihnachten ausmachen, im Vergleich zu 10,7 Prozent (33,69 Milliarden Euro) im Jahr 2010, 8,3 Prozent (25,67 Milliarden Euro) im Jahr 2009 und 6,9 Prozent (21,2 Milliarden Euro) im Jahr 2008.

Deutschland soll der Studie zufolge dem europaweiten Trend folgen. Es wird eine Zunahme des gesamten Weihnachtsgeschäfts um 2,7 Prozent (1,74 Milliarden Euro) erwartet, die höchste Zuwachsrate in Europa. Deutsche Kunden werden im europäischen Vergleich den zweithöchsten Gesamtbetrag für ihre Weihnachtseinkäufe ausgeben (66,21 Milliarden Euro), nur noch übertrumpft von den britischen Kunden (79,38 Milliarden Euro). Die Online-Umsätze zu Weihnachten sind zu einem großen Teil verantwortlich für diese positive Prognose für die Einzelhändler in Deutschland mit einer Steigerung um 13,6 Prozent (1,14 Milliarden Euro) – ein beeindruckendes Wachstum für einen derart reifen Markt. Im Gegensatz dazu ist der Ausblick für den stationären Einzelhandel weniger gut: Die offline erzielten Umsätze werden um lediglich 600 Millionen Euro (1,1 Prozent) steigen. Im Vergleich mit anderen europäischen Länder liegt der stationäre Einzelhandel in Deutschland damit trotzdem an der Spitze. Die Bundesrepublik ist eines von nur drei Ländern (Norwegen 0,4 Prozent, Schweden 0,2 Prozent), in denen eine Zunahme im Offline-Weihnachtsgeschäft zu erwarten ist.

Der Einzelhandel hat einen Anteil von durchschnittlich 17,1 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Europa und von 16,4 Prozent an den gesamten Ausgaben der deutschen Verbraucher. Damit ist dieser Bereich einer der wichtigsten Antriebsmotoren der Wirtschaft. Diese Studie liefert Umsatzprognosen für den europäischen Einzelhandel während des äußerst wichtigen, die sechs Wochen bis Heiligabend umfassenden Weihnachtsgeschäftes. Die Studie wurde in neun europäischen Ländern durchgeführt. Die im Report verwendeten Daten stammen von nationalen statistischen Behörden, unabhängigen Forschungseinrichtungen einschließlich Euromonitor und Mintel, und einer Umfrage unter 50 großen Einzelhändlern in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Italien, Norwegen, den Niederlanden, Spanien und Schweden.

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