Freier Zugang zu allen Diensten?

Die Online-Medien suchen einen Weg zwischen Gratisangebot und Premiumservices. Online-Auftritte, die einst als kostenpflichtiges Modell starteten, sind inzwischen zumeist frei zugänglich.

Große Informationskonzerne wie CNN, The Economist und das Wall Street Journal nehmen von kostenpflichtigen Abo-Modellen Abstand, berichtet der Guardian. Die Verbraucher konsumierten Print- und Onlineprodukte vollkommen unterschiedlich: während das Bezahlen für eine Zeitung akzeptiert sei, erwarte ein Internetnutzer heute den freien und kostenlosen Zugang zu Informationen. Auch eine Umfrage des Consulting-Unternehmens Accenture zeigt, Medienbosse sehen in frei zugänglichen Webseiten, die sich über Werbung finanzieren, das aussichtsreichste Modell der Zukunft.

So gaben im vergangenen Jahr 38 Prozent der befragten Medienmacher an, dass werbefinanzierte Seiten die beste Einnahmequelle seien. In diesem Jahr waren bereits rund 50 Prozent dieser Ansicht. Rein kostenpflichtige Webseiten sind offenbar überholt.. Auch der Internetdienstleister AOL richtete im vergangenen Jahr seine Strategie neu aus und verabschiedete sich vom bezahlten Zugangsgeschäft zugunsten von kostenpflichtigen Contentangeboten.

Während ein komplett kostenpflichtiges Angebot kaum noch infrage kommt, versuchen sich Medienunternehmen möglichst vorteilhaft zwischen Gratisservices und Premiumdiensten zu bewegen. Wall Street Journal & Co versuchen ihre Nutzerzahlen mittels frei zugänglichen Webseiten zu erhöhen, zu binden und im besten Fall von ihren Bezahl-Diensten zu überzeugen. „Wir beschäftigen uns jetzt mehr damit, wie der Gratiscontent am besten angeboten werden kann, haben aber gleichzeitig relevante, kostenpflichtige Zusatzdienste im Auge bzw. wie wir diese an die Nutzer bringen können“, erklärt Daniel Bernhard, General Manager von wsj.com. (pte)

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