F&E fällt in Deutschland zurück

Deutschland kann seine Position im internationalen FuE-Standortwettbewerb nicht halten. Das Niedersächsische Instituts für Wirtschaftsforschung weist nach, dass sich die Forschungskapazitäten der Industrie seit Beginn der 90er Jahre deutlich zu Gunsten asiatischer Länder verschieben.

Das Teilnehmerfeld am internationalen Innovationswettbewerb, darunter Japan, Korea, seit einigen Jahren aber vor allem auch einige Schwellen- und Aufholländer wie China und Indien – sowie Nordeuropa, sei erheblich breiter geworden und dichter zusammen gerückt, berichten Forscher des Instituts. Gleichzeitig habe es Anfang dieses Jahrhunderts bei IuK-Technologien, Nachrichtentechnik und Elektronik einschneidende Strukturbrüche gegeben, was die FuE-Aktivitäten abrupt gebremst hätte.

Dies träfe Länder, die auf diesen Feldern eine herausragende Rolle spielten, besonders hart. Insbesondere der US-Wirtschaft sei es bis heute nicht gelungen, ihre einstige Dynamik in der Industrieforschung wiederzuerlangen. Aber auch in anderen westlichen Industrieländern engagiere sich die Wirtschaft trotz Überwindung der IuK-Krise und trotz deutlich verbesserter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bei FuE insgesamt immer noch eher zurückhaltend.

„FuE ist nur Mitläufer in der Konjunktur, keineswegs aber treibende Kraft im Wachstumsprozess. Langfristig hat die deutsche Wirtschaft im internationalen FuE-Wettbewerb sogar klar an Boden verloren: Ihr Beitrag zum FuE-Aufkommen der Weltwirtschaft hat sich bis zum Jahr 2005 gegenüber Anfang der 80er Jahre auf unter 7 Prozent fast halbiert“, bilanzieren die Experten.

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