FDP, NPD und finnischer Quark, Mercedes und Hitler

Selten haben Fernsehwerbespots die Marketingszene so in Aufruhr gebracht wie diese Woche: Erst nutzen die FDP und die NPD die gleichen Protagonisten in ihren Werbespots zur Bundestagswahl, dann schreibt ein Filmstudent mit Mercedes-Benz die deutsche Geschichte vollständig um. Viel Spaß mit dem absatzwirtschaft-Wochenrückblick.

Von Anne-Kathrin Keller

Werbefail der Woche: FDP und NPD werben mit der gleich Familie

Den größten Irrtum des bisherigen Bundestagswahlkampf hat sich die FDP geliefert: Die NPD und die Liberalen werben mit der gleich Familie in ihrem Wahlwerbespot. In beiden Filmen wird eine Familie bei einer Radtour gezeigt. Richtig wählerisch war aber auch die NPD nicht. Die Familie ist vorher schon einmal Quark beworben – allerding keinen deutschen, sondern einen finnischen.

So sehen der FDP- und der NPD-Spot im Vergleich aus:

Werbespot der Woche: Daimler bester Nicht-Spot

Tobias Haase, Werbefilmstudent an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, hat sich gefragt: Was wäre, wenn Mercedes-Benz seinen Bremsassistent schon viel früher erfunden und auf den Markt gebracht hätte? Seine Antwort: Die Geschichte wäre anders verlaufen, ein Mercedes hätte Hitler überfahren. Der Film ist die Abschlussarbeit des Filmstudenten und wurde im vergangenen Jahr beim Young Director Award in Cannes mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Die Internetgemeinde feiert den Werbeclip, Mercedes distanziert sich ausdrücklich davon. Der Film ist ausdrücklich nicht autorisiert. Die PR darum streicht der Automobilkonzern aber sicher gerne ein.

Hier der Spot: