Euroumstellung vermiest Konsumenten die Laune

Das Gefühl der Verbraucher, dass Handel und Dienstleistungsunternehmen die Euro-Bargeldeinführung für Preiserhöhungen nutzten, hat offenbar in den ersten beiden Monaten, insbesondere im Januar des Jahres 2002 die Konsumlust im Euroland erheblich beinträchtigt.

Allein in Deutschland ist der Indikator „Anschaffungsneigung“ im Januar dieses Jahres um 28 Punkte gesunken – eine derart große Veränderung innerhalb eines Monats hat die GfK seit mehr als 10 Jahren, seit sie diese monatliche Befragung für Gesamtdeutschland durchführt, nicht gemessen. Jedoch waren auch die negativen Veränderungen des Indikators mit jeweils ungefähr 15 Zählern in Frankreich, Italien und Spanien ebenfalls außergewöhnlich stark. Dies ist eines der wesentlichen Ergebnisse der Studie zum Konsumklima in sechs Ländern der Europäischen Union, die im Auftrag der Europäischen Kommission durchführt wurde.

Viele der Konsumenten in den europäischen Schlüsselländern zögerten offensichtlich in den ersten beiden Monaten diesen Jahres, große Anschaffungen anzugehen. Teilweise haben sie, um vorzubauen, diese noch im vergangenen Jahr mit der alten, für sie gewohnten Währung getätigt. Das würde das sehr gute Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels erklären. Ein Grund für diese abwartende Haltung ist unter Umständen der Verdacht, dass mit der neuen Währung der Handel auch Preiserhöhungen einleitete.

Obwohl die aktuellen Daten der amtlichen Statistik belegen, dass die Euro-Einführung keine signifikanten Auswirkungen auf die Inflationsrate hat, ist davon auszugehen, dass einzelne subjektive Eindrücke der Verbraucher, wie beispielsweise erhöhte Preise in der Gastronomie und einigen Dienstleistungsbereichen, die Konsumlaune dennoch beeinflussen. Dabei spielt es sicherlich auch eine Rolle, dass sich die Verbraucher an das neue Euro-Preisgefüge erst gewöhnen müssen.

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