Europäisches Parlament will keinen gläsernen Surfer

Das britische Internet Advertising Bureau IAB sieht die so genannten Internet-Cookies durch eine Richtlinie der Europäischen Kommission gefährdet.

Die Europäische Kommission berät am 13. November über den Richtlinienentwurf „Verarbeitung personenbezogener Daten und den Schutz der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation“. Das Europäische Parlament hat in seiner Stellungnahme zur Richtlinie Cookies als Bespitzelungsinstrumente klassifiziert. Die Parlamentarier wollen zumindest, dass der User vorher gefragt wird, ob er Cookies akzeptiert.

Wenn die Kommission dieser Interpretation folgt, könnte dies das Ende für die Datensammler bedeuten. Laut IAB liegt der Umsatz der Online-Werbung in Großbritannien 2001 bei etwa 250 Mio. Pfund. 75 Prozent davon basieren auf Cookies. Bei einem Verzicht würde ein Einnahmenverlust von somit 187 Mio. Pfund drohen, rechnet das IAB vor und kündigt eine Kampagne „Save our cookies“ an.

Cookies sind kleine auf der Festplatte hinterlegte Dateien, die Informationen über die Surfgewohnheiten des Besitzers sammeln. Durch den Browser können Anbieter im Web auf diese Informationen zugreifen, ohne dass der User es merkt.
Es gibt zwar die Möglichkeit, Cookies generell abzulehnen. Dazu muss aber die Standardeinstellung geändert werden. Viele User tun das nicht, auch deshalb, weil zahlreiche Webangebote bei ausgeschalteter Cookie-Funktion nicht zugänglich sind. (pte)

http://www.iabuk.net
http://www.europarl.eu.int