Enttäuscht über die zweistellige Werbewachstumsrate?

Eine sinkende Rate bei den Werbeausgaben in China bremst die euphorische Stimmung unter den internationalen Werbern. Während sie 2003 noch eine rekordverdächtige Wachstumsrate von 39 Prozent beobachteten, lag diese nach Berechnungen von CTR Market Research im vergangenen Jahr bei "nur" 18 Prozent.

Transnationale Medienkonzerne wie Walt Disney und Viacom, die sich ihre Position im Reich der Mitte vorzeitig sichern wollten, mussten herbe Rückschläge erleiden, als ihnen die chinesische Regierung Übertragungsrechte verwehrte. „Die Werbeausgaben in China sind dabei sich zu stabilisieren und es ist selbstverständlich, dass sich die Wachstumsrate nach und nach verlangsamen wird“, erklärt Jason Fu, stellvertretender Direktor bei CTR, dem Wall Street Journal (WSJ).

Für das kommende Jahr rechnet CTR mit einem Wachstum von nur 15 Prozent. Die Marktforscher errechneten für 2005 Werbeausgaben in Höhe von 30 Milliarden Dollar. Nach den USA und Japan ist China damit drittgrößter Werbemarkt der Welt, vor Großbritannien und Deutschland. Dem WSJ zufolge entwickelt sich in China mittlerweile ein regelrechter Konkurrenzkampf zwischen heimischen und ausländischen Marken, und der erfordere das Umsteigen auf Werbeformen jenseits der klassischen Medien.

So erwiesen sich Direktmarketing und LCD-Billboards als gute Alternative, den chinesischen Konsumenten zu erreichen. Doch auch Radiowerbung boome aufgrund der steigenden Beliebtheit von Autos. Werber investierten im Vergleich zum Vorjahr 39 Prozent mehr in Radiowerbung. Die Werbung in Printmedien hingegen ginge um ein Prozent zurück. Wie das Wall Street Journal urteilt, sind die Auswirkungen des gedrosselten Werbewachstums schwer einzuschätzen. Internationale Werbeagenturen hielten ihre Profite auf dem chinesischen Markt geheim. „Die Dinge können nicht ins Unendliche um zehn, 15 oder 20 Prozent zunehmen“, verriet Martin Sorrell, Chef der global tätigen Werbeagentur WPP, dem WSJ. pte

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