„Einfach“, „Mehr“, „Wir“ – das sind die häufigsten Wörter in Werbeslogans 2016

"Einfach", "Mehr", "Wir", "Alles" und "Your" - Dies sind die häufigsten Begriffe des Jahres 2016 in den neu eingeführten Werbeslogans in den Medien im deutschsprachigen Raum. Das Ranking basiert auf der aktuellen Wortstatistik der Slogans.de Slogan-Datenbank. Es ermöglicht einen interessanten Einblick in die Trends der Werbesprache und Markenpositionierung.
Das sind die Top 10 Begriffe des Slogometer 2016

Über 169.000 Werbeslogans und ihre zugehörigen Marken sind in der laufend erweiterten Slogans.de Datenbank aktuell erfasst und recherchierbar. Im zugehörigen Slogometer, dem „Ranking der Werbesprache“, werden die 100 statistisch häufigsten Wörter der Slogans, hier speziell auf Basis der Neueinführungen im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz), als freistehendes Wort, ohne Füllwörter, sichtbar. Für das Jahres-Ranking 2016 wurden die meist genutzten Wörter der Slogan-Neueinführungen des vergangenen Jahres ermittelt.

Slogometer 2016 – Das Ranking (Top 20):

1. Einfach
2. Mehr
3. Wir
4. Alles
5. Your
6. Du
7. Leben
8. You
9. Dein
10. Neue
11. Ich
12. Gut
13. Macht
14. One
15. Dir
16. Sie
17. Immer
18. Magazin
19. Welt
20. Dich

(Quelle: Slogans.de Slogometer, Stand: 03.01.2017)

Die 5 häufigsten Begriffe im Detail:

1. Marken machen es „Einfach“:
Der Begriff „Einfach“ rangierte zuvor in 2014 auf Platz 3, in 2015 bereits auf Platz 2 und stieg im aktuellen Ranking der häufigsten Werbebegriffe auf Platz 1 auf. Einfachheit ist also aktuell das Top-Thema und Marketing-Argument unserer Zeit. Unternehmen wollen mit ihren Marken und Produkten das Leben vereinfachen und der allgemeinen Überforderung entgegen wirken. Dies propagieren sie in ihren neu eingeführten Claims in 2016, Beispiele: „Einfach alles. Einfach mieten.“ (Otto Now), „Einfach fragen.“ (Amazon Echo), „Mach’s einfach!“ (Telekom You and me) oder auch „Einfach. Schön. Groß.“ (Apple iOS 10).

2. Alle wollen „Mehr“:
Das Wort „Mehr“ war von 2012 bis 2014 Spitzenreiter des Slogometer Rankings. Im Jahr 2015 rutschte es auf Rang 3, nun steigt es erneut auf Rang 2. Die Suche nach Steigerung, Optimierung und dem besten Gegenwert ist als Thema in der aktuellen Markenpositionierung also weiterhin sehr gefragt. Dies wird sichtbar z.B. in folgenden neuen Slogans: „Mehr Design. Mehr Möglichkeiten.“ (Seat Leon ST), „Mehr Netto.“ (Netto), „Zeig mir mehr!“ (RTL II) oder auch „Viel mehr als ein Smartphone.“ (Samsung Galaxy S7).

3. Das „Wir“-Gefühl:
Das Wort „Wir“ hatte im Ranking der häufigsten Wörter in Werbeslogans nach Rang 6 in 2014 den Rang 1 in 2015 erklommen und sinkt nun in 2016 auf Platz 3. Werbung ist ein Spiegel von Wirtschaft und Gesellschaft. „Wir“ als eines der häufigsten aber aktuell absteigenden Wörter in der Markenpositionierung bleibt ein Zeichen des Gemeinschaftssinns, aber tendenziell auch des offensichtlich unwichtiger gewordenen Wunsches nach mehr Zusammenhalt und Verbundenheit. Im Umkehrschluss scheint das „Ich“, die eigene Kontrolle und Individualität als Thema wichtiger zu werden: So stieg das Wort „Ich“ im aktuellen Ranking auf Rang 11 auf. Unternehmen setzen in 2016 auf das „Wir“ z.B. in folgenden neuen Claims: „Wir sind Leipziger.“ (Leipziger Stadtholding), „Ein Wir geht immer.“ (Warsteiner Alkoholfrei), „Nur zusammen sind wir Lautern.“ (1. FC Kaiserslautern) oder auch „Wir machen das schon.“ (EnBW).

4. Generation „Alles“:
Der Begriff „Alles“ ist seit den 60er Jahren ein beständiger Top 20 Begriff im Ranking der häufigsten Wörter in Werbeslogans. So rangierte er in 2014 noch auf Rang 9, konnte in 2015 auf Rang 8 steigen und erreicht nun in 2016 erstmals Rang 4. Dies zeigt das gestiegene Interesse der Unternehmen, in der Werbung ihrer Produkte nicht nur einen Aspekt, sondern die Vielfalt der Möglichkeiten für den Konsumenten in der Gesamtheit anzusprechen. Das Wort „Alles“ wird vermehrt in aktuell neu eingeführten Slogans eingesetzt, Beispiele: „Alles, was Männer lieben.“ (Playboy), „Sei bereit für alles.“ (Listerine), „Alles, was du brauchst.“ (Ariel 3in1 Pods) oder auch „Alles was du wissen musst. Und mehr.“ (Sky Sport News HD).

5. Mehr Englisch, mehr Persönlichkeit – „Your“:
Interessant in diesem Jahr ist auch der Aufstieg englischsprachiger Begriffe in den Top 20 der häufigsten Wörter in Werbeslogans im deutschsprachigen Raum. Mit „Your“, „You“ und „One“ sind aktuell 3 der Top 20 Begriffe englischsprachig gegenüber 12 deutschsprachigen Wörtern. Das englische Pronomen „Your“ stieg von Rang 9 in 2015 nun auf Rang 5 und zeigt das gesteigerte Interesse, den Menschen und seine Persönlichkeit in der Werbung in den Mittelpunkt zu stellen. „You“ stieg entsprechend von Rang 13 in 2015 nun auf Rang 8 in 2016. Aktuell neue „Your“-Beispiele sind: „Follow your instinct.“ (ProSieben Maxx), „Create your coffee.“ (Tchibo Qbo), „Play it your way.“ (Westlotto) oder „Do your thing.“ (Camel).

Über das Slogometer
Das Slogans.de Slogometer liefert die 100 häufigsten Wörter in deutschen Werbeslogans. Das Ranking basiert auf der laufenden Statistik der Slogans.de Datenbank (hier explizit auf Basis der Veröffentlichungen im deutschsprachigen Raum, ohne Füllwörter) und wird monatlich aktualisiert. So ermöglicht es einen interessanten Einblick in die Trends der Werbesprache und Markenpositionierung.