Dynamische Fachmärkte überholen auf der ganzen Linie

Im stagnierenden deutschen Einzelhandel zeigt der Drogeriesektor neben den Discountern die größte Wachstumsdynamik. Die Fachmarktketten dm und Rossmann dominieren sowohl auf der Preis- als auch auf der Leistungsebene. Beim Preisimage sind sie auf Augenhöhe mit den Discountern.

Eine von Innofact AG im Auftrag von Mercer Management Consulting erstellte bundesweite Onlinebefragung bei rund 1 000 Konsumenten analysiert die Verbraucherzufriedenheit mit den hiesigen Anbietern von Drogerieartikeln. Das Ergebnis: Nahezu alle Fachmärkte, aber auch die starken Discounter stehen unter Handlungsdruck. Dramatisch ist die Herausforderung für klassische Vollsortimenter wie Edeka oder Rewe. Ein professionelles Sortimentsmanagement und eine gezielte Preisstrategie sind gefragt, wollen sich alle Anbieter weiter im Drogeriesektor behaupten.

Wie die Studie zeigt, ist der Faktor Preis mit einem Anteil von 40 Prozent der wichtigste Treiber für die Kundenzufriedenheit. Im Gegensatz zu vielen anderen Einzelhandelssektoren spielen Leistungskriterien jedoch keine untergeordnete Rolle. Speziell dem Faktor Qualität messen die befragten Konsumenten mit 30 Prozent eine hohe Bedeutung bei. Darüber hinaus zeigt die Konsumentenforschung, dass vor allem die Normalpreise und weniger Werbepreise die allgemeine Preiszufriedenheit prägen. So erhält beispielsweise „Ihr Platz“ hier eine relativ schlechte Bewertung: Die befragten Konsumenten sind mit den Normalpreisen des Handelsunternehmens unzufrieden.

Die Aussagen der Konsumenten zum Preis- und Leistungsangebot der einzelnen Anbieter von Drogerieartikeln bildet Mercer in einer Matrix ab. Die Analyse ergibt ein klares Bild: Drogeriefachmärkte bieten aus Kundensicht klare Leistungsvorteile gegenüber Discountern und Vollsortimentern. Dabei ist dm der eindeutige Gewinner. Neben einem signifikanten Leistungsvorsprung befindet sich dm beim Preisimage auf Augenhöhe mit Aldi, Lidl und Co. „dm, aber auch Rossmann werden weiter nach vorn marschieren und brauchen die Offensive der Discounter nicht zu fürchten“, erklärt Holger Schill, Mercer-Berater und Co-Autor der Studie.

In einer schwierigen Situation befinden sich die Vollsortimenter. Wie die Studie zeigt, fallen ihre Drogeriebereiche weiter zurück, sie sind die primäre Wachstumsquelle der Fachmärkte. Zudem geraten sie durch den Einstieg der Discounter ins Drogeriesegment unter Zugzwang. Die Vollsortimenter haben es der Analyse zufolge bisher weder geschafft, sich auf der Leistungsachse an die Fachmärkte anzunähern, noch sich von den Discountern abzusetzen. Die Discounter werden in den nächsten Jahren über die Preisschiene weiter Marktanteile gewinnen und zudem massiv in ihre Leistungstiefe investieren. das geht auch an den Drogeriesegmenten der Vollsortimenter nicht spurlos vorüber.

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