Ducati als Nummer zwölf im VW-Konzern

Volkswagen-Patriarch Ferdinand Piëch soll sich nun auch den Motorradhersteller Ducati schnappen, berichtet das "Manager Magazin" online. Die von Audi geführten Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss. Audi werde zwischen 870 und 875 Millionen Euro bezahlen. Nach namhaften Marken wie Scania, Porsche, MAN und der Beteiligung an Suzuki sichere sich der Volkswagen-Konzern damit auch den bekannten Motorradhersteller als zwölfte Marke der Unternehmensgruppe.

„Wir wollen das VW-Management nicht mit zu vielen Marken überstrapazieren,“ habe Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch vor nicht allzu langer Zeit abgewiegelt, als er auf eine Übernahme von Ducati angesprochen wurde. Nach Ansicht des Manager Magazins habe er damit „nicht einmal die Unwahrheit“ gesagt. Denn der Kauf der italienischen Motormarke stehe jetzt zwar kurz bevor, jedoch nicht VW kaufe Ducati, sondern Audi übernehme die Italiener.

Der Ingolstädter Autobauer habe die „Due Diligence“ so gut wie beendet, beruft sich das Manager Magazin auf Verhandlungskreise – dabei seien die Ergebnisse der Buchprüfung sehr positiv ausgefallen. Die Übernahme werde höchstwahrscheinlich noch im April perfekt gemacht.

Audi bezahle zwischen 870 und 875 Millionen Euro. Im Preis inklusive sei die Übernahme von rund 200 Millionen Euro Schulden. Strittig sei nur noch die Bewertung einiger Grundstücke, berichten Manager des Konzerns nach Bekunden des Magazins. Daran werde der Abschluss aber kaum scheitern.

Ein hochrangiger Audi-Mann wollte dem Medium den nahen Abschluss noch nicht bestätigen. Er habe aber geschwärmt, die Marke Ducati sei „ein Juwel“. Technisch seien die Italiener derzeit „state of the art“ und eine „sehr schöne Marke“. Für Ducati gebe es noch erhebliches Wachstumspotenzial, vor allem in Nordamerika und Asien.

Ducati habe im vergangenen Jahr bei 480 Millionen Euro Umsatz einen operativen Gewinn von gut 110 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Absatz liege bei 42 000 Motorräder. Das Unternehmen sei derzeit in Händen von Finanzinvestoren: 70 Prozent gehörten Investindustrial, 20 Prozent dem Private-Equity-Fonds BS, und weitere sieben Prozent lägen bei dem kanadischen Pensionsfonds Hospitals of Ontario Pension Plan.

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