Dopingskandal: Kein Imageschaden für die Telekom

Das negative Bild der Telekom in der Öffentlichkeit wird geprägt von der Serviceschwäche des Unternehmens und dem Streit mit Verdi. Der Imageschaden durch den Dopingskandal im von der Deutschen Telekom geförderten Profi-Radsport hält sich hingegen in Grenzen.

Das belegt eine repräsentative Umfrage der Meinungsforscher von Forsa im Auftrag der WirtschaftsWoche. Die Mehrheit der Befragten (50 Prozent) sieht keine negativen Auswirkungen der Dopingaffäre auf die Telekom und findet es gut, dass der Konzern am Team T-Mobile festhält (52 Prozent).

Möglicherweise könnte die Telekom aus der Dopingaffäre gar einen Imagegewinn ziehen. „Die Entscheidung von T-Mobile zugunsten des Radsports ist sehr mutig“, sagt Hartmut Zastrow, Chef der Kölner Sponsoringagentur Sport+Markt. „Es wäre ein Leichtes gewesen, jetzt auszusteigen.“

T-Mobile unterstreiche nun glaubwürdig die 2006 begonnene Strategie, sich zum Vorreiter für einen sauberen Sport zu machen. „Der Radsport, die Tour de France und das Team T-Mobile sind nach wie vor sehr populär“, argumentiert auch Joachim Bacher, Sponsoring-Experte des Sport-Marktforschers TNS mit Hauptsitz in London. Nur wegen des Dopings werde kein Kunde sein Handy anderswo kaufen. „Zudem wäre ein Ausstieg aus dem Radsport nicht im Interesse der Anhänger und vielleicht sogar das Ende der Sportart.“ Die Fortsetzung des Engagements sei daher nachvollziehbar und „gesellschaftlich erwünscht“.

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Lesen Sie zur Frage der Zukunft des Sponsoring im Leistungssport auch den Expertenkommentar von Herrn Prof. Dr. Huber.