Dienstleister vernachlässigen Wissensmanagement

Nur in jedem dritten deutschen Dienstleistungsunternehmen existiert ein Konzept zum Umgang mit der Ressource Wissen. Dies ist vor allem deshalb bedenklich, weil fast 90 Prozent der Befragten angeben, dass ihr Leistungsangebot eine hohe Wissensintensität beinhaltet.

Zu diesem Ergebnis kommt die empirische Erhebung des Instituts für Handelsmanagement und Netzwerkmarketing von Professor Dieter Ahlert an der Universität Münster. Im Rahmen des Forschungsprojekts Motiwidi untersuchten die Marketing-Experten den Umgang mit der Ressource Wissen im deutschen Dienstleistungssektor. Die Studien-Ergebnisse sind teilweise erschreckend.

Keine Zeit für Wissensmanagement

Networking hat für den Informations- und Wissensaustausch im Dienstleistungssektor eine überragende Bedeutung. In knapp 70 Prozent der untersuchten Unternehmen sind persönliche informelle Netzwerke sowohl unternehmensintern als auch -übergreifend von hoher Bedeutung. Mehr als 75 Prozent der befragten Unternehmen erbringen die angebotene Leistung in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern. Interorganisationales Wissensmanagement gewinnt vor diesem Hintergrund an Bedeutung. Ganzheitliche Konzepte zum Umgang mit der Ressource Wissen sind in der Dienstleistungspraxis jedoch noch sehr wenig verbreitet.

Als ein Hauptargument gegen die Beschäftigung mit dem Thema Wissensmanagement gibt die Mehrheit den Faktor Zeitmangel an. Lediglich 18 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über eine Wissensmanagementsoftware. Mehr als die Hälfte der Installationen beruhen dabei auf Eigenentwicklungen.

Das Projekt Motiwidi im Internet: www.motiwidi.de.