Die Zahl der Verkaufsstellen im LEH geht weiter zurück

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat im vergangenen Jahr 2004 etwa so viel Geld erlöst wie 2003. Damit kann sich der Handel mit Gütern des täglichen Bedarfs erneut von der weiter rückläufigen Entwicklung im gesamten Einzelhandel absetzen. Unter Einschluss der Discounter - inklusive Aldi - nahm der LEH im vergangenen Jahr knapp 126 Milliarden Euro ein. Das sind 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Das geht aus der Dokumentation „Die IRI Grundgesamtheiten Deutschland 2005“ hervor. Die Broschüre des Dienstleisters „Information Resources“ zufolge teilen sich die Einnahmen des letzten Jahres erneut weniger Geschäfte als im Jahr zuvor. Die Grundgesamtheit der LEH-Verkaufsstellen schrumpfte um knapp fünf Prozent auf gut 52 000 Geschäfte. Ohne die 4 050 Filialen des Harddiscounters Aldi fiel die Zahl der LEH-Geschäfte sogar erstmals unter die 50 000er-Marke.

Seit Anfang der 70er Jahre, als es noch rund 160 000 LEH-Geschäfte gab, hat der Lebensmittelhandel in Deutschland damit zwei Drittel seiner Verkaufsstellen verloren, und das, obwohl das heutige Versorgungsgebiet durch die Wiedervereinigung ein Drittel größer ist. Nach Regionen betrachtet verläuft der Abschmelzungsprozess im Osten derzeit kaum forcierter als im Westen.

Die Hauptursachen für diese Entwicklung unterscheiden sich nicht von denen vergangener Jahre: Der harte Preiskampf, weitere Flächenexpansion sowie die anhaltende Preisachtsamkeit und Kaufzurückhaltung der Verbraucher sind die bestimmenden Faktoren in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld. Zuwächse können – sowohl zwischen als auch innerhalb der Vertriebsschienen – nur noch durch Verdrängung erzielt werden. Verstärkt wird der Abschmelzungsprozess im LEH auch durch die Nachfolgeproblematik von Klein- und Kleinstunternehmen.

Anders als die Geschäftsbasis (Anzahl der Outlets) haben sich die Umsätze der einzelnen Key Accounts im Jahr 2004 nicht substanziell verändert. In ihrer Gesamtheit hält die Edeka-Gruppe im deutschen LEH (ohne Aldi) nach wie vor die Spitzenposition, dicht gefolgt von der Rewe-Gruppe und Markant. Alle werden jedoch von Aldi übertroffen, der 2004 mit nur gut 4 000 Geschäften nicht nur den relativ, sondern auch den absolut höchsten Umsatz einfuhr. Die umfangreiche Broschüre ist ab 15. Juli erhältlich. Interessierte können sie bei Information Resources anfordern.

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