Die Suche nach den rechtlichen Schlupflöchern beginnt

In dem durch die EU verhängten Werbeverbot wittern neue Sponsoren einen Werbeeinstieg in das Formel-Eins-Business, während die Anwälte der Tabakkonzerne weiterhin das Kleingedruckte prüfen. Die am meisten diskutierte Frage: Wie bindend ist die rechtliche Lage der EU-Verordnung in Bezug auf Formel-Eins-Rennen, die außerhalb der EU stattfinden.

In diesem Punkt sehen die Interessenvertreter der Tabakkonzerne ihre Chance, auch weiterhin im Business präsent zu bleiben. Bernie Ecclestone löst das Problem auf eigene Weise. Er ist schon emsig dabei, Rennen aus der EU „outzusourcen“, die Formel Eins wird nun auch in Istanbul, Shanghai und Bahrain gastieren. Derzeit sponsorn Tabakkonzerne gut die Hälfte der Rennteams. Für die Teams geht es dabei um Verträge in Millionenhöhe. Ferrari hält weiterhin an seinem Hauptsponsor Malboro fest (72 Millionen Dollar). Das BAR-Team wird bis auf weiteres von Lucky Strike, Renault von Mild Seven und McLaren Mercedes von West gesponsert.

Teams, die nicht mehr mit den Tabakkonzernen kooperieren werden, akquirieren bereits neue Sponsoren. BMW Williams hat einen 30-Millionen-Dollar-Deal mit der Royal Bank of Scotland abgeschlossen und wird auch noch von Hewlett Packard und Budweiser gesponsert. Das Jaguar-Team übernimmt Red Bull, während Toyota vor allem als Werbefläche für Panasonic und Denso dient. Ob die Teams ab August nikotinfrei werben, darüber werden noch die Gerichte entscheiden. Wie Insider vermuten ist der Interessenskonflikt des größten Werbesponsors der Formel 1 mit den Direktiven der EU noch nicht ausgefochten. pte

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