Die Studien der Woche: Weltweites Internet, weltweiter Tesla-Hype, weltweite Verbesserung der Mediaqualität

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche
In unseren Studien der Woche geht es um Tesla, die Mediaqualität und die Social-Media-Erfolgsmessung

Top 3: Tesla läuft Automobilmarken den Rang ab

Die Einführung des neuen Tesla Model 3 hat einen in der Automobilbranche bislang nie dagewesenen Hype ausgelöst: Auch wenn möglicherweise Stornierungen zu erwarten sind, sprechen 400.000 Blindbestellungen eine eindeutige Sprache. Der sich abzeichnende Erfolg des automobilen Newcomers aus dem Silicon Valley ist umso höher zu bewerten als sich die Interessenten bis Ende 2017 als frühestmöglichen Liefertermin gedulden müssen. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Nürnberger Marktforschung puls mit einer repräsentativen Studie bei 1.000 Autokäufern die Wahrnehmung der Marke Tesla, den Einfluss der Elektroauto-Kaufprämie und die typischen Charakteristika von Tesla-Interessenten. Wie die Ergebnisse zeigen, setzt Tesla Maßstäbe: So nehmen mittlerweile 42 Prozent der deutschen Autokäufer Tesla als führende Marke für Elektroautos wahr. Damit verweisen die Kalifornier BMW (35 Prozent), Mercedes Benz (19 Prozent) und Toyota (17 Prozent) beim Zukunftsthema „Kompetenz für Elektroautos“ auf die Plätze. Wie die puls Studie weiter zeigt, bremst auch der Ausschluss von Tesla aus der jüngst beschlossenen Kaufprämie für Elektroautos den Erfolg der Kalifornier nicht. Dazu beeindruckt diese Kaufprämie Deutschlands Autokäufer zu wenig. So geben knapp 60 Prozent der deutschen Autokäufer an, dass sie unabhängig von einer Kaufprämie kein Interesse an einem Elektroauto haben. Andererseits sagen zwei von drei Elektroauto-Interessenten, dass die Kaufprämie ihre Kaufabsicht eines Elektroautos bestärkt oder geweckt hat. Offensichtlich gelingt es Tesla, die Autokäufer unabhängig vom Preis oder einer Kaufprämie von der Marke zu überzeugen. „Bei Tesla stimmt offensichtlich das Mix aus Design, Sportlichkeit, modernster Elektroantriebstechnologie und einem innovativen Vertrieb mit eigenen Innenstadt-Stores“, kommentiert puls Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner die Ergebnisse. Von daher akzeptieren laut puls Studie auch erstaunliche 72 Prozent der Interessenten die lange Lieferzeit des Model 3. Darüber hinaus schafft bei jedem zweiten der Besuch eines Tesla-Stores Kauflust auf die Marke. Ein weiteres Ergebnis der puls Studie lässt aufhorchen: Interessenten des Tesla Model 3 sind mit einem Durchschnittsalter von knapp 38 Jahren deutlich jünger als die typischen deutschen Neuwagenkäufer und erwägen neben Tesla v.a. Audi und BMW. „Tesla ist als junge Premium-Automarke offensichtlich auf Eroberungskurs bei deutschen Premium-Automarken“, resümiert puls Chef Weßner.

Tesla

Top 4: Weltweites Internet als Wirtschaftstreiber

Trotz der anhaltenden digitalen Revolution stagniert die Zahl der weltweiten Internetnutzer und verzeichnete 2013 und 2014 erstmals nur ein einstelliges Wachstum. Regional unterschiedliche Hürden – zumal in den Entwicklungsländern – stehen einem schnelleren Netzausbau im Weg. Aktuell leben rund 4,1 Milliarden Menschen (etwa 56% der Weltbevölkerung) ohne Internetzugang und sind somit von der modernen Wirtschaft abgeschnitten. Die Ursachen sind vielfältig, angefangen bei zu hohen Kosten über infrastrukturelle Probleme bis hin zu Schwierigkeiten in Bezug auf die Kapazitäten der vorhandenen Netze. Ein ganz maßgeblicher Grund ist jedoch die Tatsache, dass die Notwendigkeit, neue Infrastrukturen und Netze dort auf- und auszubauen, wo es notwendig wäre, bisher nicht erkannt wurde. Dabei könnte ein weltweiter Internetzugang Millionen Menschen aus der Armut helfen, ihnen Zugang zum Gesundheitssystem verschaffen und die weltweite Wirtschaftsleistung um bis zu 7 Billionen US-Dollar ansteigen lassen, wie aus der aktuellen Studie „Connecting the World“ von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, hervorgeht. Für die Studie beobachteten die Berater im Auftrag von Facebook die IT-Situation in 120 Ländern über einen Zeitraum von 10 Jahren. Sie beschreiben anhand von zehn Vorgehensweisen, welche strukturellen Herausforderungen bewältigt werden müssen, damit zukünftig mehr Menschen Zugang zum Internet erhalten.

Eine globale digitale Inklusion und der damit verbundene Zugang zum Internet würden erhebliche Vorteile für Entwicklungsländer und deren Wirtschaft sowie eine soziale und wirtschaftliche  Verbesserung für mehr als 4 Milliarden Menschen bewirken. Den Beratern zufolge ist der zentrale Ausgangspunkt, der Menschen die Nutzung des Internets möglich machen soll, ein enges und effizientes Zusammenspiel dreier Komponenten: Konnektivität, relevante digitale Inhalte und Handel. „Um auch der restlichen Weltbevölkerung Zugang zum Internet bieten zu können, sehen wir Handlungsbedarf in jedem dieser drei Bereiche. Übergeordnetes Ziel muss es sein, dass der Zugang einfacher und günstiger wird“, sagt Dr. Roman Friedrich, Telekommunikationsexperte und Geschäftsführer bei Strategy&. „Menschen brauchen außerdem einen Grund, warum sie das Internet nutzen sollten, und Unterstützung, wenn sie das erste Mal online sind“, so Friedrich weiter.