Die Studien der Woche: Wie Deutschland is(s)t, der Werbemarkt 2016, was Autokäufer und Arbeitgeber wollen

Täglich veröffentlichen Forschung und Wirtschaft neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Forschungsergebnisse der vergangenen Woche

Top 1: Nestlé – So is(s)t Deutschland 2030

Die digitale Transformation verändert nicht nur unser Kommunikations-, sondern auch unser Essverhalten. Zu diesem Ergebnis kommt der Lebensmittelkonzern Nestlé in seiner  Studie „So is(s)t Deutschland“. So werde der Umgang mit Lebensmitteln immer stärker von sozialen, aber auch ethischen Kriterien geprägt. Essen werde dabei zum Genussfaktor: 53 Prozent der Menschen in Deutschland kaufen mehr qualitäts- als preisorientiert, 64 Prozent belohnen sich mit einer guten Mahlzeit. Zum Vergleich: 2011 waren es noch 42 Prozent.

Vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Gesellschaft ist die Anzahl der gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten an heimischen Esstischen rückläufig. Die sozialen Funktionen des Essens bleiben hiervon jedoch unberührt. Dank einer Fülle von Online-Foren und sozialen Netzwerken wird Geselligkeit heute zunehmend auch in Form virtueller Tischgemeinschaften gelebt. So habe jeder zweite Befragte der Studie zufolge schon mal Essensfotos in den sozialen Medien veröffentlicht, 14 Prozent veröffentlichten regelmäßig Kochtipps oder Rezepte. Noch viel höher sei die Zahl der Menschen, die solche Posts kommentieren und Kochseiten im Netz besuchen. Bereits ein Drittel der Verbraucher bestelle mehr oder weniger regelmäßig Lebensmittel oder Tiernahrung über das Internet.

Während das Frühstück und das Mittagessen immer seltener gemeinsam zu Hause eingenommen werden, wächst laut Studie die Bedeutung des Abendessens als geselliges Ereignis. Auch essen Menschen heute zwar insgesamt nicht öfter außer Haus als vor fünf Jahren. Wenn sie es tun, dann aber immer häufiger aus dem Wunsch nach Begegnung und Austausch. Ebenfalls lesenswert: Wie wird sich unser Essverhalten in Zukunft noch ändern? 

Top 2: Was Autokäufer wollen

Wie offen sind Autokäufer in Deutschland für grundlegende Veränderungen? Das hat die Nürnberger Marktforschung puls in einer repräsentativen Studie mit 1000 Befragten versucht herauszufinden. Nur 22 Prozent der rund 1000 Befragten wünschen sich demzufolge, dass die Mobilität der Zukunft weitgehend unverändert bleibt. Jeder Zweite hingegen wünscht sich einen grundsätzlichen Wandel bis 2025.

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Besonders gefragt sind teilautonome Fahrzeuge: 41 Prozent der Studienteilnehmer fänden eine solche Entwicklung wünschenswert, 33 Prozent wollen in zehn Jahren vollautonome Autos auf Deutschlands Straßen sehen. 37 Prozent wünschen sich, dass Autos auch in Zukunft das dominierende Verkehrsmittel in Innenstädten bleiben. Jeder Dritte gibt allerdings auch an, dass der Verkehr in Innenstädten künftig vor allem durch öffentliche Verkehrsmittel und Carsharing geprägt sein soll. Besonders polarisierend ist das Meinungsbild zum Antrieb der Zukunft: 36 Prozent wollen den Verbrennungsmotor behalten, ebenso viele wünschen sich die Durchsetzung von Elektroantrieben.

Top 3: Gute Aussichten für den Werbemarkt 2016

Nach positiver Entwicklung im vergangenen Jahr wird der Deutsche Werbemarkt auch 2016 weiter wachsen. Zu dieser Einschätzung kommt die Hamburger Agenturgruppe JOM in ihrer jährlichen Prognose. Laut JOM werden die Netto-Werbeausgaben der Unternehmen in Deutschland im laufenden Jahr um rund zwei Prozentpunkte ansteigen und ein Volumen von über 23 Milliarden Euro erreichen.

Wachstum erzielt der Gesamtmarkt weiter aus den digitalen Werbemedien. Mit einem Volumen von zuletzt über 300 Millionen Euro hätten sich beispielsweise die Werbeausgaben im Mobile-Marketing seit 2014 mehr als verdoppelt. Für die vom Volumen her größten Bereiche Display-Marketing (+1,8 Prozent) und Suchmaschinenmarketing (+1 Prozent) geht JOM hingegen von deutlich schwächeren Steigerungen aus.

Top 4: Was Arbeitgeber wollen

Das internationale soziale Berufsnetzwerk LinkedIn hat alle Rekrutierungs- und Einstellungsprozesse des vergangenen Jahres ausgewertet und eine Liste erstellt, welche Kenntnisse Arbeitgeber 2015 am häufigsten nachgefragt haben. Vorhersehbares Fazit: Besonders technisch versierte Menschen haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Liste der Fähigkeiten ist trotzdem interessant:

Rang    Kenntnis
1         Cloud und Distributed Computing
2         Elektrotechnik
3         SEO/SEM Marketing
4         Statistische Analyse und Data Mining
5         Software Qualitätssicherung und Anwendertests
6         Entwicklung im Bereich mobile Geräte
7         Database Management und Software
8         Channel Marketing
9         Data Engineering und Data Warehousing
10       Logistik im Einzelhandel
11       Gesellschaftsrecht und Unternehmensführung
12       Software Revision/Steuerungssystem
13       Web-Architektur und -Entwicklung
14       Personal-Vergütungssysteme
15       Design von Automobil- sowie -Ersatzteilentwicklung
16       User Interface Design
17       Software-Modellierung und Prozess-Design
18       Java-Entwicklung
19       Personalbeschaffung
20       Perl/Python/Ruby
21       Social Media Marketing
22       Shell Scripting
23       Datenaufbereitung
24       Mac, Linux und Unix Systeme
25       Business Intelligence