Die Pros sind höherer Umsatz und optimierte Sortimente

Unternehmen, die bereits ein eigenes Kartensystem einsetzen, bestätigen ganz klar dessen positiven Nutzen. Eine aktuelle Studie der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg (Dr. Jens Böcker) analysiert die Anforderungen an Kundenkarten aus Unternehmenssicht.

In der Studie bestätigen die Unternehmen, die ein eigenes Kartensystem einsetzen, klar dessen positiven Nutzen. Diesen Nutzen sehen sie in dem höheren Umsatz pro Kunde (90 Prozent der Befragten), einer besseren Kundenansprache (80 Prozent) und den Möglichkeiten zur Flächen-/ Sortimentsoptimierung (60 Prozent). Die eindeutigen Vorteile eines Multipartnersystems sehen sie in erster Linie in der höheren Marktdurchdringung und der Erschließung neuer Kundensegmente (je 31 Prozent). Die systembedingte Abhängigkeit vom Betreiber (41 Prozent) und die daraus resultierende geringere Individualität (35 Prozent) empfinden sie als nachteilig.

Als Vor- und Nachteile eines wie von Douglas oder IKEA eingesetzten eigenen Kundenkartensystems werten sie zum einen eine höhere Loyalität (44 Prozent), aber auch eine höhere Flexibilität und Unabhängigkeit (je 31 Prozent). Nachteile sind hierbei insbesondere die höheren Systemkosten (40 Prozent), der erhöhte Arbeitsaufwand sowie die geringere Kundenakzeptanz (je 27 Prozent). Zukünftig gehen die meisten Befragten (90 Prozent) von einer verstärkt segment- und zielgruppenspezifischeren Kommunikation aus. Dies werde zusätzlich dadurch unterstrichen, dass der Online-Kanal zur Kundenansprache stark an Bedeutung gewinne (75 Prozent). Hauptvorteile seien die erhöhte Effizienz, eine einfachere Datenauswertung, Geschwindigkeits- und Kostenvorteile.

Nahezu alle befragten Unternehmen (93 Prozent) führen heute bereits Maßnahmen zur Flächen- und Sortimentsoptimierung durch. Sieben von zehn Befragten ziehen dazu auch weitere Analysemethoden, wie beispielsweise Benchmarks, Geomarketing und Data-Mining in Betracht. Angesichts eines stärkeren Wettbewerbs werden die Unternehmen bis 2010 versuchen, noch enger an den Kunden heranzurücken. Dies erreichen sie über eine ständige Systemoptimierung und eine stärkere Kundenorientierung. Für die Studie befragten sie Forscher im letzten Quartal 2006 Managern aus den Bereichen Marketing und Kundenbindung.

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