Bei den als eher gesundheitsbedenklich geltenden Stoffen sind die Deutschen hingegen weniger aufmerksam: 36 Prozent (weltweiter Schnitt: 40 Prozent) prüfen hierzulande regelmäßig die Konservierungsstoffe und nur 29 Prozent die Farbstoffe (weltweiter Schnitt: 36 Prozent). Die Studie macht auch deutlich, dass nicht alle Verbraucher die Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen auch wirklich verstehen.
In den USA geben 65 Prozent an, die Informationen „ziemlich gut“ zu verstehen. In Lateinamerika sind dies 52 Prozent, in Europa 43 Prozent und im Raum Asien-Pazifik 34 Prozent. Die Deutschen liegen mit 42 Prozent (ich verstehe die Informationen „ziemlich gut“) klar im europäischen Trend. Acht Prozent der Deutschen gaben jedoch an, die Nährwertangaben überhaupt nicht zu verstehen.
Welche Bedeutung die Verbraucher den Nährwertangaben beimessen und wie sie diese Informationen interpretieren, hängt zu allererst von der Bedeutung ab, die sie dem Essen beimessen. So gaben 35 Prozent der Lateinamerikaner an, die Nährwertangaben auf der Verpackung immer zu lesen, in Europa tun dies im Schnitt 18 Prozent, unter den Deutschen nur sieben Prozent. Global gaben vier von zehn Verbrauchern an, die Nährwertinformationen auf einer Verpackung vor allem dann zu studieren, wenn sie ein Produkt zum ersten Mal kaufen (in Deutschland: 42 Prozent).
„Insgesamt kommt unsere Studie zu dem Ergebnis, dass Verbraucher ihre Kaufentscheidungen eher zu einem geringen Teil aufgrund der Nährwertangaben treffen. Soziale und kulturelle Aspekte sind beim Lebensmittelkauf weitaus wichtiger”, erklärt ein Studienbegleiter von Nielsen. Da die Konsumenten allerdings weltweit umfassende Nährwert-Informationen forderten, müsse sich die Lebensmittelindustrie auch bemühen, diese verständlich zu kommunizieren. Für die Studie fragte ACNielsen weltweit über 21 100 Verbraucher in insgesamt 38 Ländern.